Am Dienstag ist am US-Aktienmarkt nur mit einem verhaltenen Handelsstart zu rechnen. Neue Zollandrohungen der US-Regierung sowie Sorgen um die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed sorgen für Zurückhaltung am Aktienmarkt. Wie so oft gibt es auch heute vorm Handelsstart einige Einzelwerte mit stärkeren Kursbewegungen.
Neue Konjunkturdaten stützen nur wenig. So die Daten zu den Auftragseingängen für langlebige Güter etwa besser als erwartet ausgefallenen. Auf der Agenda stehen nach dem Handelsstart noch Häuserdaten und Daten zum Verbrauchervertrauen im August.
Der Dow Jones Industrial wird vom Broker IG etwa eine halbe Stunde vor Handelsstart kaum verändert mit minus 0,1 Prozent auf 45.255 Punkte taxiert. Den Nasdaq 100 erwartet IG ebenfalls mit minus 0,1 Prozent und damit bei 23.405 Punkten. Der S&P 500 liegt vorbörslich ebenfalls etwas unter Vortag bei 6.436 Zählern.
Erneut mischte sich US-Präsident Donald Trump in die Angelegenheiten der unabhängigen Notenbank Fed ein. Nachdem er zuletzt immer wieder gegen Fed-Präsident Jerome Powell ausgekeilt und deutliche Leitzinssenkungen gefordert hatte, will er jetzt die Fed-Gouverneurin Lisa Cook mit sofortiger Wirkung aus ihrem Amt im Vorstand entlassen. Als Grund nennt er Hypothekenverträge mit angeblich falschen Angaben. Cook wies die Vorwürfe zurück und betonte, um ihren Posten kämpfen zu wollen, da Trump keine Vollmachten habe, sie zu feuern.
Was den Handelskonflikt mit China betrifft, droht Trump mit Strafzöllen von bis zu 200 Prozent, falls Peking die Vereinigten Staaten nicht zuverlässig mit Magneten aus seltenen Erden beliefere. Zugleich räumte er dabei ein, dass solch drastische Maßnahmen letztlich den Zusammenbruch des Handels bedeuten würden.
Darüber hinaus droht der Präsident auch all jenen Ländern, die ihre Digitalsteuern nicht abschaffen, mit neuen Zöllen und Exportbeschränkungen für Hochtechnologie und Halbleiter. Trump argumentiert bereits seit geraumer Zeit ohne Belege, dass Digitalsteuern US-amerikanische Technologie-Giganten angeblich diskriminieren würden. Mit Südkorea haben die USA derweil umfangreiche Milliarden-Deals vereinbart.
Unter den Einzelwerten dürfte im Blick stehen, dass der Telekomkonzern AT&T Frequenz-Lizenzen des Satellitenkommunikationsunternehmens Echostar für rund 23 Milliarden US-Dollar übernehmen will. Die Transaktion muss noch behördlich genehmigt werden und soll Mitte 2026 abgeschlossen werden. Zudem bekräftigte AT&T seine Prognosen für das laufende Jahr und auch seine Ausschüttungspläne. Während sich die AT&T-Aktie vorbörslich kaum verändert zeigte, schoss die von Echostar um gut 70 Prozent nach oben.
Eli Lilly gewannen über zwei Prozent. Der mit Abnehmspritzen erfolgreiche US-Pharmakonzern will noch bis Jahresende die Zulassung für einen Gewichtssenker in Tablettenform beantragen.
Um 2,5 Prozent stiegen außerdem AMD vorbörslich, während IBM um knapp ein Prozent zulegten. Die beiden Technologie-Konzerne bauen ihre bestehende Partnerschaft im Bereich Quantencomputing aus. Gemeinsam sollen künftig quantenbasierte Supercomputer entwickelt werden.
Für Interactive Brokers ging es vor dem Börsenstart um 4,0 Prozent hoch, denn das Unternehmen wird am 28. August den Platz der von Sycamore Partners übernommenen Apothekenkette Walgreens im S&P 500 einnehmen.
Vor den am Mittwoch-Abend anstehenden Nvidia-Zahlen steigt die Spannung. Die Aktie notiert vorbörslich leicht im Plus.
Die Palantir-Aktie gibt vorbörslich knapp ein Prozent auf unter 156 Dollar nach. Schlussstand war am Montag bei 157,17 Euro. Im Vergleich zum am 12. August erreichten Jahreshoch von 180 Dollar hatte sie zwischenzeitlich bereits rund 20 Prozent an Wert verloren.
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Enthält Material von dpa-AFX
26.08.2025, 15:17