Die Fachleute des Frankfurter Börsenbriefes verweisen auf die Risiken für die Volkswagen AG, welche sich aus dem starken Gewicht des Geschäfts in der wirtschaftlich schwächelnden Volksrepublik China sowie aus den Unsicherheiten bezüglich des angekündigten grundsätzlichen Konzernumbaus ergeben. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres sank die Zahl der verkauften Automobile im Jahresvergleich um 0,5 Prozent. Im Juni setzte das Pkw- und Nutzfahrzeug-Unternehmen mit 5,05 Millionen sogar 4,3 Prozent weniger Autos ab als ein Jahr zuvor. Besonders schwach lief das Geschäft im ersten Halbjahr 2015 in Südamerika, Russland und vor allem China. Erstmals seit Jahren schrumpfte im Juni sogar der Gesamtmarkt. Die Wirtschaftszeitung Handelsblatt und die Nachrichtenagentur dpa berichten, das aus zwölf Marken bestehende Unternehmen Volkswagen AG soll wohl eine Viererstruktur erhalten. Das wird aus der Tatsache geschlossen, dass Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Martin Winterkorn den ehemaligen Manager der Bayerischen Motoren Werke AG, Herbert Diess, zum Vorsitzenden des Markenvorstands der Volkswagen-Kernmarke VW gemacht hat.
Allerdings hat die Vorzugsaktie der Volkswagen AG mittlerweile so viel an Wert verloren, dass sich der Kauf lohnen dürfte. Die Analysten schätzen die Gewinne niedrig und dennoch betragen die Kurs-Gewinn-Verhältnisse für das laufende und das kommende Jahr nur 8 beziehungsweise 7. Zum 31. März wies das Unternehmen Eigenkapital in Höhe von 81,6 Milliarden Euro aus; der Börsenwert beträgt derzeit mit 94 Milliarden Euro nur wenig mehr. Die Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Jahres sollen am Mittwoch, 29. Juli, vorgelegt werden. Vorsichtige Anleger sollten demnach noch etwas mit dem Kauf warten. Das Kursziel beträgt 320 Euro.