Eigentlich passt das Umfeld. Die Konjunktur erholt sich, die Unternehmen verdienen weiterhin gutes Geld, Corona scheint insgesamt im Griff zu sein. Trotzdem: Manchen Anleger hat nach den vergangenen Tagen ein mulmiges Gefühl beschlichen: Ist es vielleicht doch ein Fehler, bullish zu sein?
Fest steht: Die Anleger lebten monatelang in der besten aller Welten. Die Notenbanken waren ultra-großzügig, die Zinsen auf dem historisch niedrigsten Stand, wodurch Anleihen keine Alternative zu Aktien waren. Doch nun beginnt eine neue Zeit: Die Fed drosselt ihre Anleihekäufe und wird bald die Zinsen erhöhen. Das führt schon jetzt zu steigenden Renditen bei Bonds: Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen kletterte vor Kurzem auf den höchsten Stand seit Ende Juni.
Die Meinungen darüber, wie es weitergeht, gehen weit auseinander. „Der DAX kann sich auch bei größeren Schwächeanfällen auf eine Käufergruppe verlassen, die ihn schon in den Vormonaten mehrfach wieder aufgefangen hat“, so Börsenstatistiker Andreas Büchler von Index Radar. Solange dieser Effekt anhalte, hätten Anleger nur wenig zu befürchten.
Jochen Stanzl von CMC Markets allerdings hält die Zitterpartie noch nicht für ausgestanden. Nach seiner Sichtweise haben sich die Kurse, zu denen Schnäppchenjäger wieder zum Zugreifen bereit sind, in den vergangenen zwei Wochen deutlich nach unten verschoben. Bei steigenden Kursen dagegen sei die Zurückhaltung der Anleger immer deutlicher zu spüren.
DER AKTIONÄR analysiert in seiner Titelgeschichte, wie es mit Ihren Favoriten weitergeht.
Sie sind bereits Abonnent von DER AKTIONÄR E-Paper? Jetzt anmelden.
07.10.2021, 11:10