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US-Rivalen von Rheinmetall mit Zahlen – aber nicht alle Rüstungsaktien glänzen

US-Rivalen von Rheinmetall mit Zahlen – aber nicht alle Rüstungsaktien glänzen
Foto: pa/ Photoshot
Lockheed Martin Corp. -%
Martin Mrowka 22.07.2025, 16:20 Martin Mrowka

Gleich drei US-Rüstungs-Riesen haben am Dienstag vorbörslich ihre Quartalsbilanzen vorgelegt, darunter zwei S&P-100-Werte. Wenig überraschend: Alle Rheinmetall-Konkurrenten glänzen mit starken Umsätzen und Gewinnen. Doch ein Konzern enttäuscht die Börsianer mit seinem Ausblick. Die Aktie stürzt vor US-Börsenstart um rund acht Prozent ab. 

RTX mit starken Zahlen, aber...

Ein besser als erwartet ausgefallenes erstes Quartal hat bei der RTX Corporation nicht ausgereicht, um die Ex-Raytheon-Aktien zu stützen. Der US-Rüstungskonzern und Triebwerksbauer übertraf mit seinen Zahlen zwar die Markterwartungen sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz. Im Zeitraum Januar bis März stieg der bereinigte Gewinn je Aktie um zehn Prozent auf 1,47 US-Dollar. Analysten hatten im Schnitt nur mit 1,35 Dollar gerechnet.

Auch beim Umsatz lag RTX über den Expertenprognosen. Mit 20,3 Milliarden US-Dollar übertraf der Konzern die Schätzungen von 19,82 Milliarden klar. Das Plus zum Vorjahr betrug fünf Prozent, organisch – also ohne Sondereffekte durch Verkäufe – sogar acht Prozent.

Ein zentraler Treiber war dabei das Geschäft mit Ersatzteilen und Wartung für zivile Flugzeuge. Hier verbuchte RTX ein Umsatzplus von 21 Prozent. Besonders stark war das Wachstum in den Sparten Collins Aerospace (plus 13 Prozent) und beim Triebwerksbauer Pratt & Whitney (plus 28 Prozent). CEO Chris Calio verwies auf die Margenentwicklung im operativen Geschäft, die sich im Quartalsvergleich um 120 Basispunkte verbessert habe. 

RTX-Ausblick bleibt unter Erwartungen

Für das laufende Geschäftsjahr bleibt der Ausblick des Konzerns jedoch hinter den Erwartungen zurück. RTX stellt einen bereinigten Gewinn je Aktie von 6,00 bis 6,15 US-Dollar in Aussicht - der Analystenkonsens lag zuletzt bei 6,11 Dollar. Beim Umsatz rechnet das Management mit 83 bis 84 Milliarden US-Dollar. Auch hier hatten Marktbeobachter mit etwas mehr gerechnet, nämlich 84,2 Miliarden Dollar.

Die Auftragsbücher sind unterdessen weiter prall gefüllt. Der Gesamtauftragsbestand lag zum Quartalsende bei 217 Milliarden Dollar, davon 125 Milliarden im zivilen Bereich und 92 Milliarden im Verteidigungsgeschäft.

Nicht im Ausblick enthalten sind mögliche Auswirkungen neuer Zölle, die zuletzt sowohl in den USA als auch international beschlossen wurden. Diese könnten künftig auf das Geschäft drücken, wie RTX einräumte. 

Die RTX-Aktie zeigte sich vor US-Börsenstart abgeschwächt, rutschte direkt nach Zahlen kurzzeitig unter 146 Dollar. Zuletzt stand der Wert bei 147 Dollar, noch drei Prozent unter Montagsschluss. 

Raytheon Technologies (WKN: A2PZ0R)

Lockheed Martin enttäuschte die Börsianer noch deutlicher. Der Nettoumsatz des Rüstungsriesen, der unter anderem die F-35-Kampfflieger baut (siehe Foto oben) kam im zweiten Quartal auf einen Umsatz von 18,16 Milliarden Dollar. Analysten hatten zuvor 18,53 Milliarden erwartet. Der Gewinn erreichte lediglich 748 Millionen Dollar, erwartet wurden 2,15 Milliarden. Der Rüstungskonzern musste wegen Problemen bei Altprojekten rund 1,6 Milliarden Dollar abschreiben. 

Lockheed bestätigte, dass die Belastung aus Schwierigkeiten mit einem geheimen Programm in seinem Luftfahrtgeschäft und mehreren internationalen Hubschrauber-Programmen in seiner Sikorsky-Einheit resultierte. Neben den rund 950 Millionen Dollar in dem nicht genannten Programm musste Lockheed 570 Millionen Dollar für seine Arbeit für die kanadische Regierung im Zusammenhang mit der Beschaffung seiner CH-148 Cyclone-Seehubschrauber einstecken. 

Die Aktie von Lockheed Martin stürzt vorbörslich um etwa acht Prozent auf zeitweilig 425 Dollar ab. 

Lockheed Martin (WKN: 894648)

Besser zeigt sich am Dienstag Northrop Grumman. Vor US-Börsenstart meldete der Rüstungsriese, der unter anderem den ersten Tarnkappenbomber entwickelte, einen gegen Vorjahr um 1,3 Prozent auf 10,35 Milliarden Dollar gestiegenen Umsatz. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nun mit einem Umsatz von rund 42,2 Milliarden, was in etwa auch den Schätzungen der Analysten entsprach. Der GAAP-Gewinn von 8,15 Dollar pro Aktie lag jedoch 18,9 Prozent über den Konsensschätzungen der Analysten. 

Die Aktie gewinnt fast zehn Prozent auf ein neues Allzeithoch bei 567 Dollar. 

Northrop Grumma (WKN: 851915)

Auch in den USA boomt die Rüstungs- und Verteidigungsbranche. Die Aktien dort haben jedoch bis auf Northrop Grumman noch keine Rekordhöhen erreicht. Lockheed Martin markierte heute gar ein neues Jahrestief. In den kommenden Monaten dürfte es mit gebremster Kraft aufwärts gehen. 

DER AKTIONÄR sieht insbesondere bei RTX noch Chancen und hat ein Kursziel von 150 Euro (heute etwa 126 Euro) ausgegeben. Lockheed Martin und Northrop Grumman sind keine laufenden Empfehlungen. 

Bessere Chancen haben wohl europäische Rüstungsunternehmen. Sie profitieren von den Nachrüstungs-Bemühungen der Staaten und Sonder-Etats. Gleich 20 aussichtsreiche Unternehmen der europäischen Verteidigungsbranche sind im European Defence Index zusammengefasst. Alle Werte sowie passende Zertifikate finden Anleger hier

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