Umsatz verdoppelt: Nintendo pulverisiert Erwartungen

Der japanische Videospiel-Gigant Nintendo hat am Freitag beeindruckende Quartalszahlen vorgelegt und die Erwartungen der Analysten damit deutlich übertroffen. Haupttreiber für das furiose Wachstum war der fulminante Verkaufsstart der neuen Konsole Switch 2, die sich bereits millionenfach verkauft hat.

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte Nintendo den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 132 Prozent auf 572,3 Milliarden Yen (umgerechnet circa 3,8 Milliarden Dollar) steigern. Damit wurden die Konsensschätzungen der Analysten, die bei 474,8 Milliarden Yen lagen, geradezu pulverisiert. Auch der operative Gewinn überzeugte mit 56,9 Milliarden Yen und lag klar über den erwarteten 53,5 Milliarden Yen.

Switch 2 als Wachstumsmotor

Der Hauptgrund für diesen Erfolg ist eindeutig: Die neue Konsole Switch 2 erweist sich als absoluter Verkaufsschlager. Bis zum Ende des Quartals am 30. Juni gingen bereits 5,82 Millionen Einheiten über die Ladentheken. Das Geschäft mit Videospielplattformen wuchs entsprechend um beeindruckende 142,5 Prozent auf 555,5 Milliarden Yen, befeuert durch den im Vergleich zum Vorgängermodell höheren Verkaufspreis der neuen Hardware.

Einen kleinen Dämpfer gab es hingegen im Geschäft mit geistigem Eigentum, zu dem auch Filme und Merchandising gehören. Hier sanken die Umsätze um 4,4 Prozent, was Nintendo mit den nachlassenden Einnahmen aus dem Kinohit „The Super Mario Bros. Movie“ aus dem Vorjahr begründete.

Konservativer Ausblick mit Potenzial

Trotz der starken Zahlen bleibt das Management in Kyoto vorerst auf dem Boden und hält an seiner Jahresprognose fest. Für das Geschäftsjahr, das im März 2026 endet, wird weiterhin ein Umsatz von 1,9 Billionen Yen und ein operativer Gewinn von 320 Milliarden Yen erwartet. Auch das Absatzziel für die Switch 2 beließ Nintendo unverändert bei 15 Millionen Einheiten.

Analysten halten diese Prognose jedoch für zu konservativ. Viele Marktbeobachter gehen davon aus, dass Nintendo diese Marke deutlich übertreffen wird. Ein potenzielles Risiko stellen zwar die US-Strafzölle dar, doch Experten wie Kazunori Ito von Morningstar glauben, dass Nintendo dies langfristig durch eine wachsende Nutzerbasis und höhere Software-Verkäufe kompensieren kann. Auch Nintendo selbst erklärte, dass es „zum jetzigen Zeitpunkt keine signifikanten Auswirkungen auf unsere Gewinnprognose“ gebe.