Spektakulär ist der Börsengang von TKMS verlaufen. Nach dem ersten Kurs zu 60 Euro notierte die Aktie zwischenzeitlich sogar dreistellig, ehe sich die Marinetochter von Thyssenkrupp jetzt bei knapp 80 Euro vorerst eingependelt hat. Mittlerweile haben sich auch die ersten Analysten mit ihren Zielen zu Wort gemeldet.
Besonders bullish ist dabei MWB Research mit einer Kaufempfehlung und Kursziel 100 Euro. Viele andere Experten sind etwas vorsichtiger gestimmt und sehen den Börsenneuling auf dem aktuellen Niveau nicht günstig bewertet. Die Citigroup taxiert den fairen Wert auf 71 Euro, Bernstein Research beziffert ihn auf 74 Euro.
Der Tenor ist klar: TKMS sei als führender Marineschiffbauer Deutschland ein spannendes Pure Play in Europa in diesem Sektor. Mit vollen Auftragsbüchern und der guten Nachrichtenlage rund um das Thema Rüstung seien die Vorzeichen gut, zumal das Geschäft angesichts der langen Zyklen relativ gut planbar sei.
Klar ist aber auch, dass die Bewertung deutlich höher ausgefallen ist als gedacht. Auch nach der Beruhigung bringt TKMS am Mittwochvormittag noch immer rund fünf Milliarden Euro auf die Börsenwaage. Vor dem IPO hatten Experten den Wert lediglich auf rund 2,5 Milliarden Euro taxiert. Und bei einem Nettogewinn von voraussichtlich rund 100 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September) ergibt sich ein KGV von 50, was im Branchenvergleich nicht günstig ist.
TKMS verfügt über ein spannendes Portfolio. Die erste Euphoriewelle nach dem Börsengang schien aber überzogen. Mittlerweile hat sich die Lage etwas beruhigt, doch die Volatilität dürfte auch in den kommenden Handelstagen hoch bleiben. Eine ausführliche Einschätzung zur Aktie und auch eine Einordnung zu Thyssenkrupp lesen Sie heute ab 19:00 Uhr hier in der neuen Ausgabe 44/25 von DER AKTIONÄR.
22.10.2025, 08:48