Mit den Zahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 hat Thyssenkrupp die Marktteilnehmer mit gedämpften Jahresprognosen konfrontiert. Nach einem deutlichen Kursrutsch am gestrigen Donnerstag setzt sich der Verfall des MDAX-Titels am Freitag mit einem Minus von gut vier Prozent weiter fort.
Umsatzseitig rechnet der Stahlhersteller nun mit einem Minus von fünf bis sieben Prozent. Zuvor ist das Management rund um CEO Miguel López noch von einem Rückgang von bis zu drei Prozent ausgegangen. Darüber hinaus soll sich das EBIT am unteren Ende der großen Spanne von 600 Millionen bis einer Milliarden Euro einfinden. Und: Der Free Cash Flow war erneut deutlich negativ.
Als Lichtblick erwies sich hingegen die Marinesparte TKMS, die maßgeblich zum Plus beim Auftragseingang in Höhe von 21 Prozent beigetragen hat. Thyssenkrupp will den Rüstungsgewinner abspalten und an die Börse bringen. Die Mehrheit will der Stahlhersteller behalten.
Alles in allem ein enttäuschendes Quartal, auf das auch die Analysten reagieren. Die DZ Bank reduzierte den Zielkurs um 1,50 Euro auf nun 7,50 Euro, die Verkaufsempfehlung wurde bekräftigt. Noch mehr Downside-Potenzial sieht JPMorgan. Das Kursziel wurde von 6,50 Euro auf 6,30 Euro gesenkt, das Votum lautet weiterhin "Neutral".
Aus charttechnischer Sicht trifft die Thyssenkrupp-Aktie im Bereich um die Marke von 8,00 Euro auf eine breite Unterstützungszone. Gut möglich, dass der MDAX-Titel diese Marke in den kommenden Tagen ansteuert.
Der temporäre Ausflug in zweistellige Kursregionen wurde mit dem enttäuschenden Quartalsbericht am Donnerstag jäh beendet, die Aktie fiel unter den Stopp des AKTIONÄR bei 8,70 Euro und wurde verkauft. Grundsätzlich hat Thyssenkrupp mit der geplanten TKMS-Abspaltung und der Restrukturierung der Stahlsparte aber weiterhin das Potenzial, verborgene Werte im Konglomerat zu heben.
15.08.2025, 11:11