Trotz kräftigeren Ausschlägen in beide Richtungen hat sich bei der Aktie von Thyssenkrupp in den vergangenen Wochen übergeordnet wenig getan. Noch lässt die Rückkehr zu zweistelligen Kursen auf sich warten. Spannend bleibt es bei der Marinesparte TKMS, wo nun der Bund überraschend Abstand von einem Einstieg nimmt.
Es gebe aktuell keine Gespräche, die das Ziel hätten, dass der Bund bei TKMS an Bord geht, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Regierungskreise. Kanzleramt sowie Verteidigungs- und Wirtschaftsministerium der neuen Regierung seien sich demnach einig, einen entsprechenden Schritt aktuell nicht zu forcieren. Allerdings soll laut Bericht eine „Sicherheitsvereinbarung“ klarstellen, dass weder die Verteidigung des Landes noch die Arbeitsplätze grundsätzlich in Gefahr geraten, wenn TKMS von Thyssenkrupp ausgegliedert wird.
Während Arbeitnehmervertreter zuletzt eine staatliche Beteiligung gefordert hatten, galt bei Thyssenkrupp selbst ein Einstieg der Regierung nicht als Voraussetzung für eine Abspaltung von TKMS. Der Aufsichtsrat hatte zuletzt einen entsprechenden Beschluss gefasst, dass die Tochter eigenständig an die Börse gehen soll. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung sollen die Aktionäre dann am 8. August darüber entscheiden.
TKMS gilt derzeit als Filetstück von Thyssenkrupp. Hintergrund: Der Superzyklus bei Rüstung befeuert die Nachfrage nach den U-Booten und Fregatten des Konzerns. Volle Auftragsbücher sorgen für starke Wachstumsaussichten – das hat die Aktie der Mutter zuletzt bereits angetrieben und dürfte auch TKMS nach der Eigenständigkeit bei den Anlegern gefragt machen.
Es kommt durchaus überraschend, dass der Staat bei TKMS vorerst kein Interesse zeigt. Bei den Anlegern dürfte der Börsengang allerdings gut ankommen. Das sollte auch bei der Mutter wieder für steigende Kurse sorgen. Die Aktie bleibt auf der Empfehlungsliste.
02.07.2025, 10:19