Was für ein wilder Ritt von Elon Musk und seiner Mannschaft. Tesla hat im letzten Quartal 2020 so viele Autos ausgeliefert wie noch nie. Mit einem Absatz von 180.570 Autos wurde der bisherige Rekordwert von knapp 140.000 aus dem dritten Quartal deutlich übertroffen. Auf Jahressicht konnte Tesla den Absatz um 36 Prozent auf 499.550 Autos steigern und damit das selbst gesteckte Ziel von einer halben Million ausgelieferter Fahrzeuge so gut wie erfüllen.
Tesla hat in diesem Jahr die Produktion des etwas billigeren Modells 3 hochgefahren und konnte daher die Zahl der Auslieferungen deutlich steigern.
2020 war für Tesla und seinen Chef Elon Musk ein außergewöhnliches Jahr mit neuen Werken, Ankündigungen und einem Höhenflug der Aktie.So startete Anfang des Jahres die Produktion in dem in wenigen Monaten fertiggestellten Werk in China - die sogenannte Gigafactory 3. Dort sollen bald rund 500.000 Autos pro Jahr gebaut werden. Die Produktion des Models Y habe dort vor kurzem begonnen. Erste Auslieferungen sollen bald über die Bühne gehen, hieß es in der Mitteilung vom Samstag.
Schlagzeilen machen Tesla und Musk auch in Deutschland. Ausgerechnet im Mutterland von BMW, Daimler und Volkswagen will Musk - ebenfalls im Eiltempo - die Gigafactory 4 errichten. In Grünheide in der Nähe des Flughafens Berlin Brandenburg soll bereits in der zweiten Jahreshälfte die Produktion anlaufen.
Der Börsenwert Teslas stieg auf zuletzt knapp 670 Milliarden Dollar oder umgerechnet rund 550 Milliarden Euro. Zum Vergleich: BMW, Daimler und Volkswagen kommen zusammen auf 191 Milliarden Euro.
Soll heißen: Die Börse bewertet die Zukunft. Der Autobau verändert sich radikal. Im Fokus steht die Kompetenz in Sachen Software, Autonomes Fahren und E-Mobility.
Tesla hat 2020 einen wilden Ritt aufs Parkett gelegt. Was auch immer im Jahr 2021 mit der Tesla-Performance passieren wird – egal - der Markt wird mitfiebern. Für Spannung ist auf jeden Fall gesorgt. Bald will Tesla ein „Mainstream-Auto“ auf den Markt bringen.
"Wie immer ist Musk überehrgeizig in der Zeitschiene. Das kennen wir ja. Aber, dass es klappt kann ich mir gut vorstellen. Also nach 2025 gibt´s den Tesla als Mainstream-Auto. Hochspannend", sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Tesla hat unheimlich viele Anleger in seinen Bann gezogen. Die Aktie hat zum Jahreswechsel noch einmal deutlich Fahrt aufgenommen und die psychologisch wichtige Marke von 700 Dollar genommen.
Anleger behalten im Hinterkopf, dass die Tesla-Aktie nach dem steilen Anstieg massiv überhitzt ist. Ein 21er-KGV von 181 spricht für sich. Dennoch: das Momentum spricht nach wie vor für die Aktie. Das Papier ist eine Halteposition. Stopp auf 500 Dollar nachziehen.