Verkehrschaos in San Francisco: Ein Stromausfall legte die Stadt und auch Ampeln stundenlang lahm. Spannend dabei war ein Blick auf die Robotaxis von Tesla und Waymo: Während Teslas scheinbar mühelos weiterfuhren, blieben Autos der Google-Tochter reihenweise an Ampeln stehen. Hier wird die unterschiedliche Herangehensweise der Unternehmen klar.
Der stundenlange Stromausfall in San Francisco wurde am Wochenende zum unfreiwilligen Stresstest für autonomes Fahren. Als zahlreiche Ampeln ausfielen, kam es zu massiven Verkehrsbehinderungen – besonders durch Fahrzeuge von Waymo. Augenzeugenberichte schilderten, wie Robotaxis an dunklen Kreuzungen minutenlang stehen blieben, Warnblinker einschalteten und ganze Straßenzüge blockierten. In einzelnen Fällen mussten Fahrzeuge sogar abgeschleppt werden, der Dienst wurde zeitweise komplett pausiert.
Ganz anders das Bild bei Tesla. Auf der Plattform X verwies CEO Elon Musk darauf, dass Teslas Robotaxis vom Stromausfall nicht betroffen gewesen seien. Grundlage dafür war ein vielfach geteilter Beitrag, in dem betont wurde, dass Teslas Fahrzeuge mit aktiviertem FSD-System weiterfuhren, während Waymo-Autos regelrecht „einfroren“. Die Kernaussage: Teslas KI sei auf Chaos und unvollständige Situationen trainiert, Waymos Ansatz dagegen auf Ordnung und klar definierte Regeln.
Tesla Robotaxis were unaffected by the SF power outage https://t.co/uaYlhcSx25
— Elon Musk (@elonmusk) December 21, 2025
Tesla und Waymo: Ein Ziel, zwei Ansätze
Tatsächlich könnten die technischen Ansätze kaum unterschiedlicher sein. Tesla setzt konsequent auf einen rein kamerabasierten Ansatz. Acht bis neun Kameras erfassen die Umgebung, die Auswertung erfolgt über neuronale Netze, die mit realen Verkehrssituationen aus Milliarden gefahrenen Kilometern trainiert wurden. Das System lernt, ähnlich wie ein Mensch, visuelle Informationen zu interpretieren – auch dann, wenn Ampeln ausfallen oder Situationen nicht eindeutig sind.
Waymo verfolgt einen deutlich stärker abgesicherten Ansatz. Die Fahrzeuge nutzen neben Kameras auch LiDAR- und Radarsensoren und orientieren sich an hochpräzisen Karten. Die Software folgt klaren Regeln und ist auf genau definierte Einsatzgebiete beschränkt. Fällt eine zentrale Referenz wie eine Ampel aus oder ist die Situation zu unübersichtlich, bleibt das System im Zweifel stehen.
Waymo sicherer als Tesla
Weitere Unterschiede werden in der Unfallstatistik sichtbar. Hier macht sich Waymos Ansatz bezahlt: Laut erfassten Daten kommt Teslas Robotaxi auf einen Unfall je circa 40.000 bis 62.500 gefahrener Meilen, Waymo dagegen fährt mindestens 98.600 Meilen je Unfall. Jedoch ist Tesla aktuell eher mit einer Pilotflotte unterwegs und kommt daher auch auf deutlich weniger gefahrene Meilen.
DER AKTIONÄR sieht die Strategie von Waymo als sicherer und daher langfristig überlegen an. Die Mutter Alphabet ist ein Basisinvestment mit spannenden Wetten. Tesla dagegen ist aufgrund der Robotaxifantasie hoch bewertet. Ein Einstieg drängt sich daher nicht auf – kurzfristig bieten sich Anlegern allerdings Chancen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Tesla.
Heute, 11:36