Siemens Gamesa, Siemens Healthineers und bald auch Siemens Energy. Immer mehr Ausgliederungen von Siemens sind eigenständig an der Börse. Mit Healthineers steht die größte Tochter nun selbst vor der Aufnahme in den DAX. Die milliardenschwere Übernahme von Varian macht aus Sicht der Mutter durchaus Sinn.
In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Forderungen, dass Siemens die Beteiligung an Healthineers reduzieren soll. Mit der Kapitalerhöhung der Tochter gelingt das nun ohne kursschädigende Verkäufe der Mutter. So wird für Healthineers der Weg in den DAX frei, noch mehr Investoren dürften sich für den Medizintechnikkonzern interessieren.
Finanziert wird der Varian-Deal zur Hälfte durch Fremdkapital. Siemens will dieses in Form von Anleihen aufnehmen und über konzerninterne Darlehen zu marktüblichen Bedingungen an Healthineers weitergeben. Der finanzstarke DAX-Konzern peilt dabei an, das „A+/A1“-Rating zu erhalten.
Siemens hat nun zwar die Beteiligung reduziert. Der Konzern wolle aber starker und langfristiger Mehrheitsaktionär bei Healthineers bleiben, sagte Vizechef Roland Busch, der designierte Nachfolger von Joe Kaeser an der Siemens-Spitze. Durch den Deal entstehe ein weltweit führendes Unternehmen für Krebstherapien.
Am Donnerstag wird Siemens Quartalszahlen veröffentlichen. Nach dem starken Lauf der vergangenen Wochen sind die Erwartungen angesichts der Corona-Pandemie durchaus hoch. Doch die Aussicht auf eine Abspaltung von Siemens Energy und wachstumsstarke Bereiche wie die Digitalen Fabriken oder die Healthineers-Beteiligung sorgen langfristig für Fantasie. Anleger lassen die Gewinne laufen.