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Foto: Siemens
31.07.2020 Maximilian Völkl

Siemens: Das ist der Grund für die Rallye

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Siemens stellt sich wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf eine Durststrecke ein. Nach einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal rechnet das Management mit dem Tiefpunkt in den Monaten April bis Ende Juni. Die Zahlen sollen am 6. August vorgelegt werden. Die Aktie befindet sich dennoch im Rallyemodus, das liegt vor allem am tiefgreifenden Umbau des Konzerns.

Der künftige Siemens-Chef Roland Busch sieht zwei Trends für die Post-Corona-Zeit. So erwartet der Manager, dass die Digitalisierung Geschäfte noch stärker durchdringen und ein Wettbewerbsvorteil sein wird. Zudem werde es „zu einer mitunter tiefgreifenden Neujustierung der Fertigungs- und der Lieferketten kommen“, sagte er bei der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal im Mai.

Es habe sich gezeigt, wie anfällig diese seien. „Ich bin überzeugt, dass künftig auch wieder in Hochlohnländern wettbewerbsfähig produziert werden kann, und zwar durch mehr Automatisierung und IoT-Technologien, also durch die Verknüpfung der realen und der digitalen Welt.“ Für Siemens böten sich hier langfristig „große Chancen“.

Aufwendiger Umbau

Seine Neuausrichtung hin zum Kerngeschäft Digitalisierung treibt Siemens daher weiter voran. Die geplante Abspaltung des Energiegeschäfts läuft nach Plan. Seit 1. April fungiert Siemens Energy als eigenständige Einheit. In dem Geschäft ist neben der Sparte Gas and Power auch die Beteiligung am Windanlagenbauer Siemens Gamesa enthalten. Anfang Juli stimmte die Hauptversammlung dem Vorhaben zu. Die Börsennotierung des Unternehmens mit einem Jahresumsatz von rund 29 Milliarden Euro soll am 28. September erfolgen.

Dazu schmiedet Siemens weitere Abspaltungspläne. So soll die Antriebstochter Flender ausgegliedert und an der Börse notiert werden. Die Produkte des Unternehmens werden in Windkraftanlagen sowie zahlreichen anderen Industriebereichen eingesetzt. Dabei will Siemens den Bereich Wind Energy Generation in Flender integrieren. Beide Unternehmen werden derzeit als sogenannte „Portfolio Companies“ geführt. Das neue Unternehmen kommt auf einen Pro-forma-Umsatz von rund zwei Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen auf der Hauptversammlung im Februar 2021 darüber entscheiden.

Weiter offen bleibt die strategische Überprüfung der Zugsparte. Hier nimmt sich Siemens mehr Zeit als geplant und will zum vierten Geschäftsquartal Ergebnisse vorstellen. Dabei sieht sich der Konzern, der das Zuggeschäft als "integralen Bestandteil" sieht, nicht unter Zeitdruck.

Siemens (WKN: 723610)

Die Siemens-Aktie hat sich seit dem Corona-Tief fast verdoppelt. Angesichts der doch größeren Auswirkungen der Krise ist das durchaus ambitioniert. Am Markt setzt sich jedoch mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass der Umbau wertsteigernd ist. DER AKTIONÄR meint: Siemens geht den richtigen Weg. Anleger lassen die Gewinne laufen. Neueinsteiger können einen Rücksetzer abwarten.

Mit Material von dpa-AFX

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