Im leicht freundlichen Marktumfeld zählt die Siemens-Aktie am Freitag zu den stärksten Werten im DAX. Die deutlichen Verluste vom Vortag, als die schwache Tochter Siemens Healthineers belastete, sind damit bereits wieder kompensiert. Von Seiten der Analysten gibt es viel Lob für den Industriekonzern.
Sorgen wegen höherer Zölle für die Einfuhr bestimmter Güter in die USA haben am Donnerstag die gesamte Medizintechnikbranche belastet. 3,4 Prozent tiefer ging die Tochter letztlich aus dem Handel, nachdem das Minus zwischenzeitlich noch deutlich kräftiger ausgefallen war. Wie es mit der Beteiligung an der Tochter weitergeht, bleibt derweil ein entscheidender Punkt.
Laut einem Artikel im Handelsblatt sei sich das Siemens-Management bewusst, dass Anleger eine Dekonsolidierung der Tochter begrüßen würden. Schon deutlich vor dem Kapitalmarkttag am 9. Dezember könnte hierzu eine Entscheidung fallen. Eine Lösung sei zwar knifflig, könnte aber gelingen, so Deutsche-Bank-Experte Gael de-Bray. Die Impulse dadurch sowie eine mögliche Erholung im Geschäft mit Industrieautomatisierung seien aber im Kurs bereits eingepreist. De-Bray stuft die Aktie deshalb lediglich mit „Hold“ und Ziel 220 Euro ein.
Deutlich optimistischer ist zum einen die HSBC, die das Kursziel von 210 auf 240 Euro angehoben hat und zum anderen vor allem JPMorgan mit einem Ziel von 300 Euro. Wegen der zeitnahen Entscheidung hinsichtlich der Healthineers-Beteiligung komme den Quartalszahlen im November noch mehr Bedeutung als sonst zu, so Analyst Phil Buller. Für ihn bleibt die Aktie eine günstige Wette, um auf attraktive Anlagethemen zu setzen. Siemens steht auch auf seiner „Analyst Focus List“.
Die Siemens-Aktie ist zuletzt am Ausbruch auf ein neues Rekordhoch gescheitert. Angesichts der Kursgewinne vom Freitag geht der Blick aber nun wieder nach oben. Langfristig sollte sich die zunehmende Spezialisierung und Digitalisierung bei Siemens aber auszahlen. DER AKTIONÄR bleibt bullish gestimmt.
26.09.2025, 14:48