Shell: Fast 50 Prozent Aufwärtspotenzial

Die anhaltend schwach laufenden Öl- und Gaspreise haben die Shell-Aktie zuletzt deutlich belastet. Doch geht es nach den Experten von Barclays und Goldman Sachs, so bietet das aktuelle Kursniveau der Dividendenperle nun eine sehr gute Einstiegschance. Denn beide Analysehäuser sehen für die Anteilscheine des Energieriesen noch reichlich Luft nach oben.

So bleibt Barclays bei der positiven Einschätzung für Shell. Die britische Großbank bestätigte ihr „Overweight“-Votum und setzte das Kursziel unverändert bei 4.000 Pence, was umgerechnet 45,69 Euro entspricht. Daraus würde sich ausgehend vom aktuellen Kursniveau Aufwärtspotenzial von 48 Prozent ergeben. Analystin Lydia Rainforth weist in einem aktuellen Branchenkommentar darauf hin, dass die am Markt verbreiteten Sorgen vor einer Überversorgung im Jahr 2026 aus ihrer Sicht überzogen seien. Die globale Ölnachfrage werde weiterhin unterschätzt, während sich das Angebotswachstum außerhalb der OPEC ab dem kommenden Jahr spürbar abschwächen dürfte. Vor diesem Hintergrund seien die großen Ölkonzerne gut aufgestellt, um von einer möglichen Erholung der Ölpreise zu profitieren – zumal der strategische Fokus wieder stärker auf dem Kerngeschäft liege.

Etwas zurückhaltender ist Goldman Sachs. Die US-Investmentbank reduzierte ihr Kursziel für Shell von 39,00 auf 38,00 Euro, hält aber an der Kaufempfehlung fest. In seinem Ausblick auf die anstehende Berichtssaison sowie auf das Jahr 2026 für Europas Ölkonzerne betont Analyst Michele della Vigna, dass seine Prognosen unter dem Marktkonsens liegen. Er warnt vor erheblichen Abwärtsrisiken beim Brent-Preis und sieht die Gefahr, dass dies den Spielraum für Aktienrückkäufe deutlich einschränken könnte. Entsprechend bevorzugt er Unternehmen mit defensivem Profil, soliden Bilanzen, geringer Abhängigkeit vom Ölpreis und niedrigen wirtschaftlichen Schwellen für eine rentable Förderung.