Viele Tech-Aktien haben massiv korrigiert, doch das reicht Mark Spitznagel nicht einmal annähernd, um optimistisch oder wenigstens neutral für den Markt zu sein. „Aktien sind eine Superblase“, so der Assetmanager in einem Interview mit Bloomberg. Wer investiert sei, baue am besten sein Portfolio radikal um.
„Viele Leute erkennen einfach nicht, wie gefährlich der Markt derzeit ist“, so Spitznagel. Die ganze Börse sei extrem abhängig von der Liquidität, die die Notenbanken geschaffen hätten.
„Die Assetbewertungen sind durch jahrelange Tiefstzinsen stark aufgebläht worden“, so der Stratege.
Spitznagels Firma Universa Investment ist eine Vermögensverwaltungsgesellschaft, die sich nach eigenen Angaben auf die Risikominderung spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet einen Fonds zum Schutz vor sogenannten Black-Swans-Ereignissen an. Das sind Vorkommnisse, die selten und unwahrscheinlich sind und auf Menschen in der Regel eine große Schockwirkung haben.
Beraten wird sie von Nassim Nicholas Taleb, Autor des Bestsellers „Der schwarze Schwan“.
Spitznagel sieht den Ausverkauf am Markt seit November in vollem Gange. Sein Tipp: raus aus US-Aktien, dafür Rohstoffe und Gold kaufen und Cash halten.
Hedges gegen fallende Kurse sieht er nicht als Gewinnquelle, sondern eher als eine Art Katastrophenschutz, die Anleger immer haben sollten. Spitznagel: „Ich glaube nicht an den Versuch, den Markt zu timen.“
Selten in den vergangenen Monaten wird die Richtung des Marktes so kontrovers diskutiert wie derzeit. DER AKTIONÄR empfiehlt seit Wochen, noch stärker auf Stockpicking zu setzen. Etliche Coronaprofiteure sind charttechnisch immer noch deutlich angeschlagen – hier sollten Anleger noch die Füße stillhalten. Währenddessen haben konservative Konsumaktien, Banken- und Öltitel ordentlich Momentum. Der komplette Verzicht auf Aktien ist unserer Einschätzung nach keine Option.