Das DAX-Unternehmen baut seine Entwicklungspipeline im zukunftsträchtigen Bereich der Präzisionsonkologie weiter aus. Zusammen mit der kalifornischen Kumquat Biosciences konnte Bayer einen exklusiven Lizenzdeal unter Dach und Fach bringen, der den Amerikanern im Best-case einen Milliarden-Dollar-Betrag einbringen kann.
Kumquat Biosciences fokussiert sich auf den KRAS-Signalweg. Diese Mutation tritt laut Bayer bei fast 25 Prozent aller Krebsarten beim Menschen auf. Die KRAS-G12D-Variante weist hierbei die höchste Onkogenaktivität auf – und genau einen solchen Inhibitor hat Kumquat Biosciences entwickelt.
Allerdings befinden sich die Forschungen des Unternehmens, welches auch Partnerschaften mit den Pharma-Riesen Takeda und Eli Lilly unterhält, noch in einem frühen Stadium. Gemäß der aufgesetzten Vereinbarung sei Kumquat für den Start und die Beendigung der Phase-1a-Studie verantwortlich, wohingegen Bayer die übrigen Entwicklungs- und Vermarktungsaktivitäten übernehme, heißt es in einer Pressemitteilung.
Kumquat Biosciences kann Zahlungen von bis zu 1,3 Milliarden Dollar erhalten. Diese umfassen Vorabzahlungen, Zahlungen für klinische und kommerzielle Meilensteine plus gestaffelte, fortlaufende Zahlungen auf potenzielle Umsatzerlöse. Der Lizenzgeber erhält demnach nur eine Option auf Verhandlungen über eine Gewinn- und Verlustbeteiligung in den USA.
Lange galt der onkogene Treiber KRAS als "Undruggable Target" in der Onkologie-Forschung. Inzwischen sind erste KRAS-Inhibitoren zugelassen (Krazati von Bristol Myers Squibb, ursprünglich von Mirati Therapeutics entwickelt, sowie Lumakras respektive Lumykras von Amgen).
Bayer positioniert sich im hochinteressanten Markt für KRAS-Inhibitoren. Bis sich die Zusammenarbeit mit Kumquat Biosciences auch in den Zahlen der Leverkusener niederschlagen könnte, wird allerdings noch viel Zeit vergehen. Im laufenden Jahr bleiben die weiteren Entwicklungen im Glyphosat-Komplex sowie anstehende Studiendaten zu Asundexian im Blickpunkt. Anleger bleiben weiter an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.
13.08.2025, 07:53