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07.02.2022 Andreas Deutsch

Ruhe vor dem Sturm in China – dieses Risiko unterschätzt die Börse

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Während viele Länder lockern, hält Chinas Regierung an der strengen No-Covid-Strategie fest. Allerdings ist die Omikron-Variante hochansteckend, Chinas Bemühungen könnten sich demnach als Kampf gegen Windmühlen erweisen. Wirtschaftsvertreter machen sich große Sorgen, dass China noch härter durchgreift.

„Die weltweite Halbleiterknappheit macht uns ohnehin schon sehr zu schaffen“, so Hildegard Müller, Chefin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), im Interview mit T-Online. „Wenn es jetzt noch zu zusätzlichen Lieferschwierigkeiten kommt, wird das zu einem großen Problem.“

Weitere Produktionsstopps könne sie mit Blick auf China deshalb nicht ausschließen.

Vor Lieferengpässen warnt auch der BDI. Eine schnelle Ausreitung von Omikron in China könnte „erneut zum Flaschenhals für globale Lieferketten werden und eine Rezession in bestimmten Branchen der deutschen Industrie anheizen“.

Produzenten, Exporteure und Unternehmen könnten vor neuen Herausforderungen stehen. „Die Corona-Entwicklung in China stellt somit ein Risiko für den Erholungsprozess der Industrie dar“, so der Verband.

China geht auch im dritten Jahr der Pandemie rigoros gegen die Ausbreitung des Virus vor. Bereits kleinere Infektionsstränge bekämpft Peking mit harten Maßnahmen, meistens mit Schließungen.

In den vergangenen Wochen haben die Behörden in mehreren Millionenstädten im Land Lockdowns verhängt. Dadurch kam es unter anderem zu Produktionsstopps in Fabriken, logistischen Verzögerungen und einem Einbruch des Binnenkonsums.

Michael Osterholm, Direktor des Center for Infectious Disease Research and Policy, hält es trotz des harten Kurses für unwahrscheinlich, dass China die Omikron-Welle stoppen kann. „Diese Variante unterscheidet sich von anderen“, so Osterholm im Interview mit CNBC. „Der Versuch, Omikron zu stoppen, ist wie der Versuch, den Wind zu stoppen.“

China sei besonders gefährdet. „Erste Studien deuten darauf hin, dass die Impfstoffe Sinovac und Sinopharm gegen die Variante nicht sehr wirksam sind.“

Zudem habe die No-Covid-Strategie dazu geführt, dass es keinen hohen Immunisierungsgrad in der Bevölkerung gebe.

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Bislang ist China gut durch die Pandemie gekommen. Doch Omikron stellt das Land (und damit die ganze Welt) vor ganz andere Herausforderungen. Covid-Ausbrüche mit großangelegten Lockdowns würden die weltweiten Lieferkettenproblematik verschärfen und die Preise für wichtige Bauteile weiter antreiben. Das würde die Inflation zusätzlich befeuern und die Notenbanken sowie auch die Börsen unter Druck setzen. Komplett eingepreist in den Kursen ist dieses Szenario aller Wahrscheinlichkeit nach nämlich nicht.

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