Der britische Bergbaukonzern Rio Tinto will den Ausstoß seiner Alumina-Raffinerie im australischen Yarwun ab Oktober kommenden Jahres um 40 Prozent drosseln. Damit soll die Lebensdauer der Anlage deutlich verlängert werden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Grund für diese Entscheidung ist eine rein wirtschaftliche Abwägung.
Denn für den Betrieb wäre eigentlich der Bau einer zweiten Rückstands- beziehungsweise Abraumdeponie notwendig gewesen. Die dafür erforderliche Investition stuft Rio Tinto aktuell jedoch als nicht rentabel ein. Stattdessen entscheidet man sich für geringere Produktionsmengen.
Durch die Reduzierung der Auslastung lässt sich die Anlage nach Unternehmensangaben bis mindestens 2035 weiterführen. Ohne die Maßnahme wären die bestehenden Rückstandsflächen bereits 2031 vollständig ausgeschöpft. Die Drosselung schafft Rio Tinto außerdem zusätzliche Zeit – rund vier Jahre –, um alternative Konzepte zu entwickeln, mit denen die Raffinerie langfristig betrieben werden kann.
Der Schritt erfolgt in einer schwierigen Marktphase: Die Metallverarbeitung in Australien kämpft mit hohen Energie- und Arbeitskosten, während der Preis für Tonerde (Alumina) zuletzt auf ein Zweijahrestief gefallen ist. Gleichzeitig treibt der neue Konzernchef Simon Trott seit August eine strategische Neuausrichtung voran, die Rio Tinto stärker auf seine ertragsstärksten Geschäftsbereiche fokussieren soll.
Die Entscheidung ist nachvollziehbar und dürfte keine allzu großen Auswirkungen auf das Konzernergebnis und somit auch auf den Aktienkurs haben. DER AKTIONÄR bleibt für seinen Musterdepot-Titel optimistisch gestimmt. Denn der Bergbauriese ist hervorragend positioniert, verfügt über eine solide Bilanz mit einer hohen Eigenkapitalquote von knapp 50 Prozent und eine gute Kostenstruktur. Zudem lockt die günstig bewertete Aktie mit einer Dividendenrendite von mehr als fünf Prozent. Der Stopp kann nach wie vor bei 47,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Rio-Tinto-Aktien befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
18.11.2025, 07:50