Bechtle setzt nach einem überraschend starken dritten Quartal auf einen Endspurt im Schlussquartal. Der IT-Dienstleister hat daher seine Jahresprognosen erneut bestätigt. Die Investoren griffen beherzt zu – die Aktie schoss am Freitag um rund 15 Prozent nach oben. Auch bei den Analysten kommen die Zahlen und Aussagen von Vorstand Thomas Olemotz gut an.
Bechtle rechnet für das vierte Quartal mit einer weiteren Verstärkung der zuletzt bereits positiven Geschäftsentwicklung. „Wenn wir uns die einzelnen Quartale im Geschäftsjahr 2025 ansehen, ist ein klarer positiver Trend ersichtlich. Die Talsohle haben wir bereits durchschritten und sind zurück auf dem Wachstumspfad“, so CEO Olemotz. Die wesentlichen Impulse und damit die Grundlage des Optimismus für das Schlussquartal kämen aus dem Geschäft mit Kunden aus dem öffentlichen Bereich.
Die Jahresprognose bleibt bestehen: Bechtle erwartet beim Geschäftsvolumen ein leichtes Wachstum von 0,0 bis +5,0 Prozent. Das Umsatzwachstum (−3,0 bis +3,0 Prozent) dürfte – auch wegen der positiven Entwicklung im Softwaresegment – weiterhin unterhalb des Geschäftsvolumens liegen. Für das Vorsteuerergebnis (EBT) rechnet der Konzern mit einer Bandbreite von -5,0 bis +5,0 Prozent zum Vorjahreswert von 345 Millionen Euro. Um das untere Ende der Jahresprognose beim EBT zu erreichen, müsste Bechtle diesen Wert im vierten Quartal allerdings um rund 21 Prozent steigern. Dafür müsste wiederum der positive Geschäftstrend anhalten und insbesondere der Dezember stark verlaufen.
„Uns ist durchaus bewusst, dass die erwartete Ergebnissteigerung im vierten Quartal ambitioniert ist. Wir haben aber auch in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass Bechtle in der Lage ist, einen sehr starken Endspurt zu zeigen. Der Trend im Oktober stimmt uns optimistisch“, so Olemotz.
Der Firmenlenker hält sogar mehr als das untere Ende der Zielspanne für „nicht unmöglich“, falls sich alle Faktoren günstig entwickeln. Dazu müsse es Bechtle gelingen, den Auftragseingang in Umsatz zu verwandeln, die Lieferfähigkeit der Partner müsse gegeben sein und die Nachfragetendenzen müssten anhalten. Grundsätzlich sei im vierten Quartal eine „außerordentlich hohe Dynamik“ zu erwarten, sagte Olemotz. Ob das dritte Quartal aber die endgültige Trendwende markiert habe, könne er nicht final beantworten.
Der Konzern litt viele Monate unter einer Nachfrageschwäche, da sich die Kunden angesichts der schleppenden Konjunktur und globaler Unsicherheiten mit Investitionen zurückhielten. Doch die strukturellen Wachstumstreiber sind intakt, und Bechtle profitiert von seiner breiten Aufstellung. Der Stellenwert einer performanten IT-Infrastruktur wird weiter steigen und von den Kunden zunehmend als wichtiger Wettbewerbsfaktor angesehen. Ein wachsender Anteil höhermargiger Services, Skaleneffekte im Cloud-Geschäft sowie Kundeninvestitionen in KI und Cybersecurity sollten sich in den kommenden Jahren positiv auf die Margen auswirken.
Mit dem deutlichen Kurssprung nach der Veröffentlichung der Q3-Zahlen ist die Aktie wieder bis an die horizontale Widerstandszone um 40/41 Euro herangelaufen. Ein Ausbruch über diese Marke würde aus charttechnischer Sicht Potenzial in Richtung 48 Euro eröffnen – ein Niveau, das mit Blick auf die skizzierten Aussichten auch fundamental gerechtfertigt wäre. DER AKTIONÄR setzt im Real-Depot auf dieses Szenario.
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Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Bechtle befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
16.11.2025, 15:15