Bechtle gilt als Profiteur der geplanten milliardenschweren staatlichen Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung. Noch ist jedoch offen, wann, wie und ob diese Subventionen tatsächlich an den richtigen Stellen ankommen. Schon die Aussicht auf eine steigende Nachfrage im öffentlichen Sektor könnte der Aktie des IT-Dienstleisters Rückenwind verleihen. Zu diesem Schluss kommen auch die Analysten der BNP Paribas.
„Wir sind zwar noch von den Wachstumswerten entfernt, die wir uns selbst zum Ziel setzen und zutrauen, befinden uns mit der Entwicklung im zweiten Quartal aber wieder auf dem Wachstumspfad“, erklärte Bechtle-Vorstand Thomas Olemotz Anfang August im Rahmen der Zahlenvorlage.
Die meisten Wachstumsimpulse kamen im zweiten Quartal noch aus dem Ausland. Doch auch bei den wichtigen öffentlichen Auftraggebern in Deutschland zieht die Nachfrage langsam wieder an. Das Geschäftsvolumen im Public Sector legte im Quartalsvergleich um mehr als fünf Prozent zu. „Wir rechnen damit, dass das Wachstum insbesondere ab dem Spätsommer weiter anziehen wird“, hieß es damals aus der Bechtle-Zentrale.
Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas erwartet eine steigende Wachstumsdynamik bei dem IT-Dienstleister. Analyst Martin Jungfleisch begründete dies mit den höheren Ausgaben der öffentlichen Hand, dem deutschen Investitionspaket sowie dem anstehenden PC-Erneuerungszyklus. Entsprechend hat er das Kursziel für die Bechtle-Aktie von 36 auf 47 Euro angehoben und das Rating um zwei Stufen von „Underperform“ auf „Outperform“ verbessert.
Es bleibt noch viel zu tun. Kann Bechtle mit den Q3-Zahlen die aufkeimende Hoffnung auf eine stärkere Nachfrage im öffentlichen Sektor bestätigen, dürfte die Aktie wieder nachhaltig Kurse jenseits der 40-Euro-Marke ansteuern – und das BNP-Ziel ins Visier nehmen. DER AKTIONÄR setzt im Real-Depot auf dieses Szenario.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Bechtle befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
24.09.2025, 11:16