Totgelaubte leben länger. Die Puma-Aktie springt am Montag-Nachmittag plötzlich extrem nach oben. Dahinter stecken Gerüchte über die Verkaufsabsichten des größten Einzelaktionärs, der Familie Pinault. Nach großen Kursverlusten verlieren die Milliardäre offenbar die Geduld mit dem Sportartikel-Konzern.
Die Familie Pinault prüft verschiedene Optionen für ihre Beteiligung an Puma SE, darunter auch einen Verkauf. Das berichtete am Montag-Nachmittag Bloomberg News unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Familie habe bereits mögliche Kaufinteressenten kontaktiert.
Die Familie Pinault hält über ihre Gesellschaft Artemis, die auch Mehrheitsaktionär beim Luxuswaren-Konzern Kering ist, 29,3 Prozent der Puma-Anteile. Das deutsche Unternehmen hatte im vergangenen Jahr rund die Hälfte seines Börsenwerts verloren.
Nach den Gerüchten springt die Puma-Aktie kräftig nach oben. Zeitweilig notiert der MDAX-Wert bei 22,43 Euro und damit rund 20 Prozent über Freitags-Xetra-Schluss.
In Zusammenarbeit mit Beratern habe Pinault bereits potenzielle Käufer wie die chinesische Anta Sports Products und Li Ning kontaktiert, berichtet Bloomberg. Die Beratungen dauerten an und es gebe keine Garantie, dass es zu einer Transaktion kommen werde, hieß es weiter.
Während ein Puma-Sprecher eine Stellungnahme gegenüber der Agentur ablehnte, reagierten Vertreter von Artemis, Anta und Li Ning zunächst nicht auf entsprechende Anfragen.
Artemis hatte im vergangenen Monat erklärt, dass sie aufgrund eines Rückgangs der Dividenden von Kering und anderen Vermögenswerten, darunter Puma, keine Liquiditätsprobleme habe.
Die Holding hatte ihre Beteiligung an Puma nach einer Umstrukturierung des Portfolios von Kering im Jahr 2018 erworben, als der Gucci-Eigentümer, der bis dahin auch Puma kontrollierte, zu einem reinen Luxusunternehmen umgewandelt wurde.
Nach einem Ausstieg des Großaktionärs könnte der Puma-Konzern seinen angestrebten Ausflug ins schwieriger gewordene Luxus-Geschäft aufgeben und sich künftig auf seine Kernkompetenzen besinnen. DER AKTIONÄR rät trotz der aktuellen Übernahmefantasie, die Lage vorerst besser von der Seitenlinie aus zu beobachten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Puma.
Enthält Material von dpa-AFX
25.08.2025, 16:38