PayPal verstärkt sein Engagement in Deutschland deutlich: Der US-Bezahldienstleister erhöht seinen Anteil an der E-Commerce-Plattform Shopware von bislang 11 auf rund 41 Prozent. Die zusätzlichen Anteile stammen vom bisherigen Mitinvestor Carlyle Group. Bereits im Februar 2022 hatten beide gemeinsam etwa 85 Millionen Euro in Shopware investiert.
Mit der Aufstockung unterstreicht PayPal die strategische Bedeutung des deutschen Marktes. Nach mehreren technischen Pannen im Inlandsgeschäft will das Unternehmen Vertrauen zurückgewinnen – und setzt dabei unter anderem auf eine engere Partnerschaft mit dem erfahrenen E-Commerce-Spezialisten Shopware. Ziel ist, Deutschland zum Testmarkt für neue Bezahltechnologien zu machen.
Shopware ist seit über 20 Jahren am Markt und aktuell stark im Bereich „Agentic Commerce“ aktiv. Das Unternehmen betreut Zehntausende Händler mit seinen Omnichannel-Lösungen. Durch den höheren PayPal-Anteil dürften künftig tiefere Produktintegrationen folgen.
Die Investition passt in PayPals laufende Omnichannel-Offensive. Bereits im Mai 2025 startete das Unternehmen seine größte Produktoffensive im stationären Handel – mit „Tap to Pay“, Ratenzahlungen im Geschäft und einem Cashback-Programm. Ergänzt wurde das Angebot durch PayPal Links und Off-Site Ads für transaktionsbasierte Werbung.
Mit der engeren Kooperation mit Shopware will PayPal die Brücke zwischen Online- und Offline-Zahlungen endgültig schließen und deutschen Händlern eine einheitliche Plattform bieten.
Mit einem Anteil von 41 Prozent bleibt PayPal zwar unter der Kontrollschwelle, sichert sich aber erheblichen strategischen Einfluss. Besonders spannend: PayPal könnte künftig eigene Features wie „Buy Now, Pay Later“ oder stationäre Payment-Optionen priorisiert in Shopware integrieren.
Für Shopware bedeutet die Partnerschaft Rückenwind im Wettbewerb gegen internationale Anbieter wie Shopify – und Zugang zu einem globalen Zahlungssystem, das Millionen Kunden nutzen.
PayPal sendet mit der Shopware-Aufstockung ein starkes Signal an den deutschen Markt. Die strategische Expansion dürfte sich mittelfristig positiv auf das operative Geschäft auswirken. Zudem hat PayPal in den vergangenen Wochen zahlreiche weitere Deals abgeschlossen und damit gezeigt, dass der Konzern wieder in die Offensive geht. Dem steht nach wie vor ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von lediglich 12 gegenüber. Damit bleibt die Aktie eine attraktive Turnaround-Spekulation, zumal sich auch das Chartbild durch den Sprung über den GD 50 wieder aufgehellt hat.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.
22.10.2025, 09:11