Während die Palantir-Aktie zuletzt immer wieder die Unterstützung bei 130 Dollar getestet hat, sieht sich die Unternehmensführung auf dem Weg zum Giganten – genauer: auf dem Weg zur nächsten Amazon-Cloud (AWS, Amazon Web Services). Und ganz so abwegig, wie es zunächst klingen mag, ist dieser Vergleich womöglich gar nicht.
Getätigt hat ihn jüngst ein Palantir-Mitarbeiter. „Bei Palantir bauen wir das nächste AWS – also nutzen wir natürlich AWS. Für uns ist das die naheliegende Wahl, um unsere technologische Hebelwirkung zu maximieren und uns den noch ungelösten, weitaus wichtigeren Problemen zu widmen …“, schrieb Ted Mabrey, Global Head of Commercial bei Palantir, diese Woche bei X. Gründer und Start-ups ruft er dazu auf, sich nicht an Palantir zu messen, sondern direkt auf dessen Plattform zu bauen: „Wenn du das nächste Palantir bauen willst, solltest du es auf Palantir bauen.“
Palantir sieht sich also auf dem Weg, zum „nächsten AWS“ zu werden – zur dominierenden Plattform im Bereich Dateninfrastruktur und -verarbeitung.
Mabreys Kommentar war eine Reaktion auf Brendan Falk, Chef eines Stealth-Startups, der öffentlich machte, dass seine Firma sich vom Geschäftsfeld der Unternehmens-KI verabschiedet – zu langwierig, zu komplex, zu teuer. Die Probleme: zähe Vertriebszyklen, schwierige Systemintegration, hoher Wartungsaufwand.
Palantir dagegen habe diese Herausforderungen längst bewältigt, so Mabrey: „All diese Probleme haben wir über Jahre hinweg mit sehr talentierten Leuten in einem spezialisierten Umfeld gelöst.“
Auf die Frage, welche Probleme Palantir gegenüber AWS lösen könne, antwortete Mabrey knapp: „Ontology“. In der KI bezeichnet Ontologie ein strukturiertes Modell, mit dem Maschinen eingespeiste Daten kontextbezogen interpretieren können – also ein Schlüssel zur echten KI-Transformation.
Palantir-Chef Alex Karp hatte jüngst betont, wie wertvoll die Verbindung von Palantirs Ontologie-Ansatz und der Foundry-Plattform mit klassischen Unternehmensdaten sei. Erst kürzlich gab es unter anderem mit SAP eine strategische Kooperation (siehe weiterführende Beiträge am Artikelende).
Palantir macht klar, wohin die Reise gehen soll: weg vom Tool-Anbieter, hin zum Infrastruktur-Giganten für die KI-Wirtschaft. DER AKTIONÄR bleibt dementsprechend langfristig bullish für seine Empfehlung.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.