Jetzt mischen sie auch noch bei Payment mit: Ein KI-gestützter Zahlungsprozess soll den E-Commerce revolutionieren – und Palantir hat seine Finger im Spiel. Die omnipräsenten US-Spezialisten für Datenanalyse tun sich dafür einmal mehr mit einem anderen Unternehmen zusammen. Checkout 2.0 heißt das neue Produkt.
Entwickelt wurde es mit Bolt Financial. Ziel ist laut Pressemitteilung eine grundlegende Veränderung des Online-Bezahlvorgangs. Ein KI-basiertes, selbstlernendes System soll den klassischen „One-Size-Fits-All“-Checkout ablösen.
Die neue Lösung nutzt Palantirs Analyseplattform, um Bolts riesige Datenbasis von über 80 Millionen Shoppern auszuwerten. Ziel ist es, jede Transaktion in Echtzeit an die individuellen Vorlieben und Verhaltensweisen der Nutzer anzupassen.
„Unsere Partnerschaft mit Palantir adressiert eine der größten Herausforderungen des modernen Handels: Berge von Kundendaten in Echtzeit nutzbar zu machen“, sagt Bolt-Gründer und Chef Ryan Breslow.
Checkout 2.0 erkennt etwa bevorzugte Zahlungsmethoden, vergangene Kaufentscheidungen oder genutzte Geräte – und passt den Bezahlprozess entsprechend an. Ein Kunde, der häufig Kosmetik über das Smartphone und Apple Pay kauft, sieht automatisch eine darauf abgestimmte Oberfläche. Ergänzend dazu verspricht das System intelligentes Payment-Routing, das Zahlungsabwicklungen je nach Volumen, Standort oder Produktkategorie optimiert.
Laut Palantirs Commercial-Chef Ted Mabrey sei das Ziel, „Reibung für Käufer und Komplexität für Händler zu reduzieren“. Checkout 2.0 kombiniere die Skalierbarkeit von Bolt mit Palantirs Entscheidungs-KI.
Palantir als letzte Hoffnung?
Bolt wurde 2014 von zwei Stanford-Informatikstudenten gegründet. Zeitweise wurde das Unternehmen mit mehr als 10 Milliarden Dollar bewertet, im vorigen Jahr waren es – nach Entlassungen und Rechtsstreitigkeiten – noch 300 Millionen. Mit Breslow zurück an der Spitze und Palantir an Bord will das Fintech nun die ursprüngliche Vision neu beleben: einen flexiblen, intelligenten Checkout für das Zeitalter von KI und Agenten-Shopping.
Es ist schon eindrucksvoll: Da gerät ein Unternehmen in Schieflage und nun soll Palantir helfen, das ursprüngliche Ziel endlich zu erreichen. Da die Erfolgsaussichten ungewiss sind (ebenso wie die wirtschaftlichen Implikationen der Kooperation), zeigt das vor allem erst einmal, welchen Status sich Palantir inzwischen erarbeitet hat – als Möglichmacher und Problemlöser. Die Aktie liegt seit der jüngsten Empfehlung im AKTIONÄR bereits wieder zweistellig im Plus.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.
05.06.2025, 16:37