Nach einem Gewinnsprung zum Jahresstart hat Befesa auch im zweiten Quartal trotz Wartungsarbeiten an seinen Anlagen mehr verdient. Das Gewinnwachstum verlangsamte sich jedoch, und auch der Umsatz ging zurück. Doch Konzernchef Asier Zarraonandia nennt plausible Gründe für eine Belebung des Geschäfts in der zweiten Jahreshälfte. Analysten zeigen sich überzeugt.
„Nachdem sämtliche größeren Wartungsarbeiten in den ersten beiden Quartalen abgeschlossen wurden, sind wir gut aufgestellt, um im zweiten Halbjahr von deutlich höheren Volumina und einer gesteigerten operativen Effizienz voll zu profitieren“, so CEO Zarraonandia. „Wir sind zuversichtlich, unsere Jahresprognose zu erreichen.“
Befesa erwartet ein bereinigtes EBITDA zwischen 240 und 265 Millionen Euro (Vorjahr: 213 Mio. Euro). Nach sechs Monaten stehen bislang 112 Millionen Euro zu Buche. Die jährlichen Investitionsausgaben dürften zwischen 80 und 90 Millionen Euro liegen (zuvor unter 100 Mio. Euro). Der Gewinn je Aktie soll voraussichtlich über 2,00 Euro liegen (bisher: über 1,80 Euro).
Für das laufende Jahr rechnen Analysten mit einem Umsatz von 1,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,24 Mrd. Euro) und einem operativen Ergebnis von 251 Millionen Euro. Der Gewinn je Aktie wird aktuell bei 2,12 Euro gesehen. Nach den Q2-Zahlen dürfte sich daran vorerst kaum etwas ändern. Für 2026 erwarten Experten einen Anstieg auf 2,50 Euro je Aktie, was einem KGV von 11 entspräche.
Analysten heben den Daumen
Die Analysten zeigen sich entsprechend positiv: Hauck Aufhäuser Investment Banking („Buy“) hat das Kursziel von 40,00 auf 40,40 Euro angehoben – Kurspotenzial: 50 Prozent! Das Zahlenwerk habe weitgehend den Erwartungen entsprochen, so Analyst Jorge Gonzalez Sadornil. Die Marge habe positiv überrascht, weshalb er seine Jahresprognose leicht nach oben gesetzt hat.
Auch Jefferies-Analyst Fabian Piasta zeigte sich zufrieden. Der Recycling-Spezialist habe im zweiten Quartal die Erwartungen insgesamt erfüllt. Zwar habe der Umsatz unter den wartungsbedingten Stillständen gelitten, gewinnseitig sei jedoch dank besserer Margen alles im grünen Bereich. Piasta bestätigt seine Kaufempfehlung mit Kursziel 37 Euro.
Bei Berenberg gehen die Daumen ebenfalls nach oben: Die Zahlen hätten die Erwartungen erfüllt, so Analyst Lasse Stueben. Befesa sei gut gerüstet für starkes Wachstum im zweiten Halbjahr. Sein Kursziel: 34 Euro.
Die Grupo Santander („Outperformer“) sieht die Aktie bei 40 Euro fair bewertet, die Deutsche Bank („Halten“) bei 32 Euro. Verkaufsempfehlungen? Fehlanzeige. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 36,35 Euro – das entspricht einem Potenzial von über 35 Prozent.
Befesa ist auf das Recycling von teilweise gefährlichen Industrieabfällen aus der Stahl- und Aluminiumproduktion spezialisiert und verfügt in dieser lukrativen Nische über eine starke Marktstellung. Die Perspektiven sind gut, die Bewertung attraktiv, der Aufwärtstrend intakt. Sollte sich in den kommenden Monaten die vom Vorstand prognostizierte Belebung des Geschäfts bestätigen, dürfte sich die Aktie den Kurszielen der Analysten deutlich nähern.
Befesa ist Mitglied im DER AKTIONÄR Zero Plastic Index, mehr Informationen dazu gibt es hier.
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06.08.2025, 10:57