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Netflix‑Warner‑Deal in Gefahr? Feindliche Übernahme durch Paramount gestartet

Netflix‑Warner‑Deal in Gefahr? Feindliche Übernahme durch Paramount gestartet
Foto: Netflix
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Philipp Schleu Heute, 15:10 Philipp Schleu

Kaum schien die Tinte unter dem wohl größten Medien-Deal des Jahres trocken, da holt David Ellison zum Gegenschlag aus. Paramount Skydance akzeptiert die Niederlage gegen Netflix nicht und lanciert eine feindliche Übernahmeofferte für Warner Bros. Discovery (WBD).

Paramount wählt die aggressive Route. Das Unternehmen wendet sich direkt an die WBD-Aktionäre und unterbreitet ein All-Cash-Angebot von 30 Dollar pro Aktie. Exakt diese Offerte hatte das Board von Warner Bros. Discovery laut Insidern erst vergangene Woche zurückgewiesen. Ellison setzt nun darauf, dass die Anteilseigner gieriger sind als ihre Verwaltung.

Erst am Freitag hatte Netflix scheinbar den Sieg davongetragen und für gewaltige 72 Milliarden Dollar den Zuschlag für die Filetstücke des Konzerns erhalten – die legendären Filmstudios und das Streaming-Geschäft. David Ellisons Paramount hingegen will das gesamte Paket schlucken. Der Plan umfasst nicht nur den Content-Arm, sondern auch das "alte" Geld: die linearen TV-Netzwerke, darunter das Nachrichten-Flaggschiff CNN und TNT Sports.

Netflix (WKN: 552484)

Der Trump-Faktor

Während der Netflix-Deal zwei der dominantesten Streaming-Plattformen vereinen würde – ein gefundenes Fressen für jeden Kartellwächter –, positioniert sich Paramount als die unproblematische Alternative. Die Argumentation der Ellison-Truppe: Wir sind kleiner, der Deal geht schneller durch.

Tatsächlich regt sich in Washington bereits Widerstand gegen die Netflix-Lösung. Insider berichten, die Trump-Administration betrachte die Marktmacht eines solchen Giganten mit „großer Skepsis“. Präsident Donald Trump selbst goss am Sonntag Öl ins Feuer und bezeichnete die Marktanteilsfragen als potenzielles „Problem“. Paramount hingegen profitiert von kurzen Drähten ins Weiße Haus. Die guten Beziehungen der Ellison-Familie zur Trump-Regierung gelten als offenes Geheimnis und könnten den entscheidenden regulatorischen Vorteil verschaffen.

Für die leidgeprüften WBD-Aktionäre beginnt das große Rechnen. Auf der einen Seite steht der milliardenschwere Netflix-Deal, der zwar lukrativ wirkt, aber im regulatorischen Sumpf von Washington steckenbleiben könnte. Auf der anderen Seite lockt Paramount mit sicherem Bargeld – sofort. David Ellison zwingt die Anleger zur Wahl: Cash auf die Hand oder eine Wette auf eine unsichere Zukunft. Der Poker um Hollywoods Kronjuwelen geht in die Verlängerung.

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