Bereits in der vergangenen Woche hatte der Berliner Onlinehändler für Autoersatzteile Autodoc überraschend sein geplantes IPO auf unbestimmte Zeit verschoben. Ursprünglich war der Handelsstart für den 25. Juni 2025 geplant. Nun folgt auch der Münchner Medizintechnikhersteller Brainlab. Das Unternehmen hab am Dienstag kurzfristig seinen geplanten Bösengang in Frankfurt gestoppt.
Nur zwei Tage vor dem ursprünglich vorgesehenen Handelsstart hat Brainlab seine IPO-Pläne gestoppt. In einer Pflichtmitteilung an den Kapitalmarkt gab das Unternehmen keine Begründung für den Rückzieher an, betonte jedoch, dass ein Börsendebüt zu einem späteren Zeitpunkt weiterhin geprüft werde – sowohl von Brainlab selbst als auch von den veräußernden Aktionären.
Brainlab wurde im Jahr 1989 gegründet und beschäftigt heute rund 1.800 Mitarbeitende. Das Unternehmen ist auf Softwarelösungen für medizinische Anwendungen wie die chirurgische Planung und Strahlentherapie spezialisiert. In Deutschland gilt Brainlab als technologisches Vorzeigeunternehmen. Mit den Mitteln aus den Börsengang sollten unter anderem die Expansion in angrenzende klinische Anwendungsbereiche unterstützt werden. Bei der Einweihung der heutigen Zentrale im Tower des alten Münchner Flughafens hielt 2017 die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel die Festrede.
Die Zeichnungsfrist für die Aktien startete am 24. Juni, der Börsenstart war für den 3. Juli vorgesehen. Geplant war die Ausgabe von zwei Millionen neuen Aktien aus einer Kapitalerhöhung sowie bis zu 3,2 Millionen Aktien aus dem Bestand bestehender Eigentümer, darunter auch Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Vilsmeier. Die Preisspanne lag bei 80 bis 100 Euro je Aktie, angestrebt wurde eine Marktkapitalisierung zwischen 1,67 und 2,09 Milliarden Euro.
Ein mögliches IPO ist nun erst einmal vertagt. Brainlab bleibt aber eine spannende Story. DER AKTIONÄR wird wieder berichten, sobald es Neuigkeiten zu weiteren Plänen gibt.
02.07.2025, 07:04