Die Belastungen durch Naturkatastrophen bleiben für die Versicherungsbranche hoch – fallen 2025 insgesamt aber deutlich geringer aus als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Swiss Re Institute. Damit bestätigt sich, was die Zahlen von Hannover Rück, Munich Re und Co bereits angedeutet haben.
Trotz der verheerenden Waldbrände in Kalifornien summieren sich die weltweiten versicherten Schäden durch Naturereignisse laut Schätzung auf rund 107 Milliarden Dollar, umgerechnet etwa 91 Milliarden Euro. Damit wurde die Marke von 100 Milliarden Dollar zwar das sechste Jahr in Folge überschritten, das Schadensvolumen lag jedoch fast ein Viertel unter dem Wert von 2024.
Mit Abstand teuerste Naturkatastrophe des Jahres waren die Waldbrände im Raum Los Angeles im Januar. Die versicherten Schäden beliefen sich hier auf rund 40 Milliarden Dollar. Damit handelt es sich zugleich um das teuerste Waldbrandereignis weltweit, das je verzeichnet wurde. Trotz dieses Extremereignisses blieb eine noch stärkere Belastung der Branche aus.
Ein wesentlicher Grund für die geringeren Gesamtschäden war die vergleichsweise milde Hurrikan-Saison. Der teuerste Sturm des Jahres war Hurrikan „Melissa“, der laut Swiss Re versicherte Schäden von bis zu 2,5 Milliarden Dollar verursachte. Insgesamt dürften die Hurrikan-Schäden 2025 jedoch gering ausfallen. Zum Vergleich: Im Vorjahr hatten vor allem die schweren Hurrikans „Helene“ und „Milton“ maßgeblich dazu beigetragen, dass Erst- und Rückversicherer Naturkatastrophenschäden von insgesamt 141 Milliarden Dollar verkraften mussten.
Wie bereits in den Vorjahren sorgten auch 2025 schwere Gewitterstürme für hohe Schäden. Die Swiss Re schätzt die versicherten Verluste aus Gewitter-, Hagel- und Sturmereignissen auf rund 50 Milliarden Dollar. Damit wird 2025 zum drittteuersten Jahr in diesem Segment – nach 2023 und 2024.
In Europa kam es im Mai und Juni zwar zu kräftigen Hagelstürmen, die versicherten Schäden hielten sich jedoch in Grenzen. Laut Swiss Re spielte dabei auch Glück eine Rolle, da die Unwetter überwiegend Regionen mit vergleichsweise niedrigen versicherten Werten trafen.
Schwere Überschwemmungen trafen 2025 zudem Teile Südostasiens. Vor allem in Vietnam, Thailand und Indonesien richteten anhaltender Starkregen, Erdrutsche und Sturzfluten erhebliche Zerstörungen an. Das wirtschaftliche Ausmaß ist hoch, die versicherten Schäden bleiben jedoch hinter den Belastungen aus den Hauptversicherungsmärkten zurück.
Für Anleger der Rückversicherer ist die Entwicklung insgesamt positiv zu werten, auch wenn die heute Nachricht keine neue Rally auslösen dürfte. Dafür ist zu viel davon bereits bekannt gewesen. Swiss Re selbst ist derzeit keine laufende Empfehlung. Deutlich interessanter bleiben die deutschen Rückversicherer: Hannover Rück ist weiterhin eine laufende Empfehlung. Munich Re rückt nach der angehobenen Prognose und vor allem der neuen Dividendenpolitik wieder verstärkt in den Fokus und ist ein klarer Kandidat für die Watchlist.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
Heute, 13:33