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MicroStrategy: Crash-Szenario „schlichtweg falsch“

MicroStrategy: Crash-Szenario „schlichtweg falsch“
Foto: Sora
Strategy Inc. A -%
Philipp Schleu 04.12.2025, 15:05 Philipp Schleu

Die Bären wittern ihre Chance. Das Narrativ: MicroStrategy droht der Rauswurf aus den MSCI-Indizes, der Aktienkurs kollabiert und das Unternehmen wird gezwungen, sein massives Bitcoin-Portfolio auf den Markt zu werfen. Eine „Todesspirale“, so die Theorie der Shortseller. Doch Matt Hougan, Chief Investment Officer von Bitwise, hält dagegen.

Am 15. Januar entscheidet der Indexanbieter MSCI, ob Unternehmen mit Fokus auf Digital Assets als Treasury-Strategie aus den investierbaren Indizes fliegen. Hougan beziffert die Wahrscheinlichkeit eines Rauswurfs auf 75 Prozent. Entsprechend kalkuliert JPMorgan mit passiven Abflüssen von bis zu 2,8 Milliarden Dollar. Die Angst der Anleger: Fällt die Aktie weit unter den Net Asset Value (NAV), könnte der Schuldendienst Strategy erdrücken. Ein Zwangsverkauf von Bitcoin wäre die logische Konsequenz.

Doch der Markt scheint diesen Schritt bereits antizipiert zu haben. Seit dem Hoch im Oktober hat die Aktie deutlich korrigiert – für Hougan ein klares Indiz, dass der MSCI-Exit längst eingepreist ist. Historische Daten stützen seine Gelassenheit: Selbst die Aufnahme in den Nasdaq-100 im vergangenen Jahr, die immerhin Käufe von 2,1 Milliarden Dollar auslöste, bewegte den Kurs kaum. Starke Schwankungen aufgrund der Index-Anpassung erwartet der Bitwise-CIO daher nicht.

MicroStrategy (WKN: 722713)

Cash ist King, Bitcoin ist Reserve

Ein Blick in die Bücher entkräftet die Insolvenz-Thesen zusätzlich. Strategy sitzt auf einem Liquiditätspolster von 1,44 Milliarden Dollar. Diese jüngst aufgebaute US-Dollar-Reserve deckt Zinszahlungen und Dividenden für mindestens 18 Monate ab. Auch die Fälligkeitsstruktur der Schulden entspannt die Lage: Die erste relevante Anleihe über eine Milliarde Dollar wird erst im Februar 2027 fällig. Angesichts eines Bitcoin-Bestands von mittlerweile rund 60 Milliarden Dollar bezeichnet Hougan diese Verpflichtungen als „Kleingeld“.

Operativ sendet das Unternehmen ebenfalls keine Signale der Schwäche. Erst am Montag meldete Strategy den Kauf weiterer 130 Bitcoin zu einem Durchschnittskurs von 89.960 Dollar, was den Gesamtbestand auf gigantische 650.000 Bitcoin hievt. Zwar räumte Co-Gründer Michael Saylor ein, man könne Bitcoin verkaufen, um Dividenden zu bedienen – das Primärziel bleibe jedoch die dauerhafte Akkumulation.

Der Saylor-Faktor

Zudem kontrolliert Saylor 42 Prozent der Stimmrechte. Er hat nicht verkauft, als die Aktie 2022 am Boden lag, und wird seine Überzeugung kaum jetzt über Bord werfen. Während die Aktie seit dem Sommer-Hype um 59 Prozent gefallen ist, notiert der Bitcoin stabil bei rund 93.000 Dollar – gut 25 Prozent über Strategys durchschnittlichem Einstiegskurs von 74.436 Dollar.

Die These vom erzwungenen „Doom Loop“ hält damit einer fundamentalen Prüfung nicht stand. Weder der drohende Index-Rauswurf noch der aktuelle Kursrückgang erzeugen den nötigen finanziellen Druck für einen Notverkauf.

Anleger, die nach Bitcoin-Exposure suchen, sollten allerdings weiterhin direkt in Bitcoin investieren, statt das zusätzliche unternehmerische Risiko von Strategy auf sich zu nehmen.

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