Microsoft: Relative Stärke an einem düsteren Handelstag

Am Dienstagabend hat Microsoft seine jährlich stattfindende Hausmesse Build abgehalten und zahlreiche neue Features sowie Verbesserungen angekündigt. Langfristig könnten für Anleger insbesondere die geplanten Neuerungen für den Microsoft Store interessant werden. Kurzfristig überzeugt dagegen die relative Stärke der Microsoft-Aktie.

Auf der Microsoft-Hausmesse Build hat der Tech-Riese wieder einmal eine ganze Reihe an Neuerungen vorgestellt. Darunter neue Features für Teams, Entwicklungsmuster wie Hybrid Loop für das Erstellen von KI-Anwendungen oder weitere Änderungen am Microsoft Store.

Beim Microsoft Store, der im Rahmen von Windows 11 vollständig überarbeitet wurde, erhalten beispielsweise nun alle App-Entwickler Zugang und haben sogar die Möglichkeit, ihre gesamten Umsätze für sich zu behalten. Darüber hinaus sollen künftig via dem Tool Microsoft Advertising auch Werbekampagnen innerhalb des App-Marktplatzes möglich werden. Die wichtigste Neuerung betrifft den Zugang zum Amazon Appstore, der auf Windows 11 die Installation von Android-Apps erlaubt.

Für Apple und Alphabet sind die jeweiligen App-Marktplätze bereits eine wichtige Umsatzquelle – sowohl durch einbehaltene Provisionen als auch Werbeanzeigen. Auch Microsoft will hier ein Stück vom Kuchen abhaben und verwischt dabei die Grenzen zwischen PC und Smartphone weiter.

Dass Microsoft seine Geschäfte immer weiter diversifiziert und zuletzt aber nur etwa fünf Prozent seiner Umsätze aus Werbeeinnahmen erzielt, dürfte am Dienstag geholfen haben, die Aktie weiter zu stabilisieren. Während der Nasdaq 100 aufgrund der Snap-Warnung rund 2,2 Prozent verlor, konnten die Microsoft-Papiere im nachbörslichen Handel sogar in die Gewinnzone vorstoßen.