Zweistellige Kurssprünge in beide Richtungen bei Meyer Burger ist das inzwischen fast Alltag. Die Aktie des Schweizer Solarherstellers zeigte sich in dieser Woche einmal mehr von ihrer volatilen Seite. Am Dienstag legte das Papier um über 24 Prozent zu, am Mittwoch dann die Kehrtwende: zweistellige Verluste. Der Grund für den Einbruch: Kurzarbeit.
Wie das Unternehmen mitteilte, wird am 1. Mai am Standort Thalheim (Sachsen-Anhalt) Kurzarbeit eingeführt. Betroffen sind rund 300 Beschäftigte, die bislang im rund um die Uhr-Betrieb Hochleistungssolarzellen produzierten. Die Maßnahme soll helfen, die kurzfristigen Kosten zu senken und Materialengpässe zu überbrücken. Auch das Werk im US-Bundesstaat Arizona, wo die Solarzellen zu Modulen verarbeitet werden, wird aktuell neu organisiert.
Zusätzlich kündigte das Unternehmen an, dass weitere Personalmaßnahmen in Vorbereitung seien. Ein klares Zeichen dafür, dass der Rotstift nun gezielt angesetzt wird.
Doch warum ging die Aktie am Vortag durch die Decke? Ein möglicher Grund für den zwischenzeitlichen Kurssprung am Dienstag: neue US-Strafzölle auf Solarimporte aus Südostasien. Die US Regierung kündigte hohe Zölle von bis zu 3.521 Prozent auf Produkte aus Vietnam, Malaysia, Kambodscha und Thailand an. Davon würde Meyer Burger profitieren, da die eigenen Produkte aus US-Produktion dadurch attraktiver werden.
Meyer Burger ist und bleibt ein Spiel mit dem Feuer. Technologisch spannend, politisch brisant, aber finanziell fragil. DER AKTIONÄR rät Anlegern weiterhin dazu, die Aktie zu meiden.