Die Nike-Aktie legte am Montag um rund vier Prozent zu – beflügelt von einem Doppel-Upgrade des renommierten US-Analysehauses JPMorgan. Inzwischen sendet auch das Chartbild bullishe Signale. Der Turnaround gewinnt an Dynamik, doch Anleger sollten weiterhin Geduld mitbringen.
Die lange Durststrecke für Nike-Anleger könnte tatsächlich vorbei sein. Vom Mehrjahrestief bei 52,37 Dollar (8. April 2025) hat sich die Aktie bereits deutlich gelöst und in der Spitze rund 50 Prozent zugelegt. Nach den letzten Quartalszahlen (DER AKTIONÄR berichtete) hat sich die Zuversicht verstärkt, dass Nike die Trendwende nachhaltig schaffen kann.
Auch charttechnisch hellt sich das Bild zunehmend auf: Mit dem jüngsten Kurssprung von rund vier Prozent am gestrigen Montag wurde nicht nur der wichtige Widerstand bei 77 Dollar überwunden, sondern auch der übergeordnete Abwärtstrend seit Herbst 2021 erstmals signifikant gebrochen. Das daraus resultierende Kaufsignal eröffnet Spielraum in Richtung der nächsten Ziele bei 82,00 Dollar und im Anschluss die 90-Dollar-Marke und der Bereich 97/98 Dollar.
Bereits am Montag hatte JPMorgan den Impuls geliefert: Analyst Matthew Boss hob die Aktie gleich doppelt hoch – von „Neutral“ auf „Overweight“ – und das Kursziel von 64 auf 93 Dollar. Seine Begründung: Die Margen dürften sich bis 2028 wieder dem Vorkrisenniveau annähern. Vollpreisverkäufe, neue Kollektionen und gestraffte Vertriebskosten sollen den Weg ebnen (DER AKTIONÄR berichtete).
Auch strukturell ist der Weg zurück zur Bestform erkennbar. Ab dem zweiten Halbjahr 2026 erwartet Boss wieder steigende Dynamik: Lagerabbau, Produktsättigung und operative Belastungen sollen dann weitgehend überwunden sein. Die Orders der Handelspartner für die Kollektion Frühjahr/Sommer 2026 fielen laut Boss bereits „sehr positiv“ aus – ein Indiz für wachsende Markenbindung.
Nike hat sich vom Tiefpunkt eindrucksvoll gelöst. Die charttechnische Lage hellt sich zunehmend auf, und der operative Turnaround gewinnt Kontur. Doch der Weg zurück zur alten Stärke bleibt anspruchsvoll – kein Sprint, sondern ein Marathon. DER AKTIONÄR ist jedoch überzeugt: Wer Geduld mitbringt, dürfte mittelfristig belohnt werden.