Es hat so verlockend ausgesehen: Getrieben durch einen schwachen Arbeitsmarkt gepaart mit einer hohen Inflation konnte der Goldpreis in der vergangenen Woche deutlich zulegen. Selbst die Ankündigung der US-Notenbank Fed, man werde ab Mitte November mit dem Tapering beginnen, hat den Goldpreis nicht schaden können. Ein Ende der ultralockeren Geldpolitik soll zunächst mit Zurückfahren der monatlichen Anleihekäufe eingeleitet werden. Alleine das Wort Tapering hatte in den Wochen vorher für Druck beim Goldpreis gesorgt. Doch nicht am vergangenen Mittwoch.
Der Goldpreis nahm Fahrt auf und konnte die Marke von 1.780/1.785 Dollar überwinden. Ein neuer Aufwärtstrend schien in der Entstehung zu sein. Doch das Ganze hielt nur wenige Tage. Im Bereich von 1.800 Dollar war zunächst Schluss mit der Aufwärtsbewegung. Statt in eine leichte Konsolidierung überzugehen, machte Gold das, was Gold eben so macht: Es setzt zu einer scharfen Korrektur an. Der Bereich von 1.780, der jetzt eigentlich als Unterstützung dienen sollte, wurde von den Bären wieder zurückerobert und der Goldpreis notiert aktuell im Bereich von 1.765 Dollar. Damit ist das zarte Pflänzchen, das sich Aufwärtstrend nannte zunächst vertrocknet.
Also alles wieder zurück auf Los? Ist damit der Bereich von 1.680 Dollar, das Doppeltief aus dem Frühjahr, wieder im Spiel? Nicht so schnell! Während der Goldpreis am Freitag deutlich unter Druck kam, gaben die Minen nur wenig nach. Der GDX beendete den Handel mit einem Prozent im Minus, der GDXJ mit 0,9 Prozent. Die relative Stärke der Minen ist schon in den Tagen vorher positiv aufgefallen. Während also Gold erneut mit dem Rücken zur Wand steht, machen die Minen Hoffnung, dass sich der Rückgang am Freitag noch als Bärenfalle herausstellt. Dennoch: Die Bullen tun nun gut daran, die Kräfte zu bündeln und die 1.780 Dollar zurückzuerobern.