Am Mittwochabend hat der Spezialverpackungshersteller Gerresheimer die Marktteilnehmer mit einer weiteren Gewinnwarnung schockiert und damit bereits auf einen schwachen Q3-Bericht eingestellt. Am heutigen Freitag hat die Gesellschaft mit Sitz in Düsseldorf nun die endgültigen Quartalszahlen vorgelegt.
Zwischen Juni und August (Gerresheimer hat gebrochene Geschäftsjahre) kletterte der Umsatz zwar um 12,5 Prozent auf knapp 561 Millionen Euro. Aus eigener Kraft sind die Erlöse jedoch um knapp ein Zehntel zurückgegangen. Das bereinigte EBITDA reduzierte sich um eine Million Euro auf 103,4 Millionen Euro. Die zugrundeliegende Marge reduzierte sich um 2,6 Prozentpunkte auf 18,4 Prozent.
Beim bereinigten Ergebnis je Aktie wies Gerresheimer im zurückliegenden dritten Quartal (währungsbereinigt) 0,77 Euro aus. Ohne Berücksichtigung von Sondereinflüssen schreibt der Spezialverpackungshersteller rote Zahlen: Hier stand zwischen Juni und August ein Fehlbetrag von 0,37 Euro in den Büchern. Im Q3 2024 schrieb Gerresheimer noch einen bereinigten Gewinn pro Papier in Höhe von 0,79 Euro.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Eigenkapitalquote zudem merklich verschlechtert. Die Kennzahl lag per Ende August bei 30,5 Prozent nach 40,4 Prozent ein Jahr zuvor. Die Nettofinanzverschuldung ist zudem auf gut zwei Milliarden Euro angestiegen (Vorjahr: 1,1 Milliarden Euro). Damit übersteigen die Nettoschulden den derzeitigen Börsenwert von 1,3 Milliarden Euro deutlich.
Die Ergebnisqualität von Gerresheimer lässt zu wünschen übrig. Dass der Spezialverpackungshersteller erneut schwache Zahlen vorlegt, war nach der Gewinnwarnung am Mittwochabend jedoch zu erwarten. Am Tag darauf verlor die Aktie bereits gut 15 Prozent an Wert. Anleger sollten weiter nicht ins fallende Messer greifen und eine charttechnische Bodenbildung beim MDAX-Titel abwarten.
10.10.2025, 07:57