Nachdem die Aktie von Evotec seit Ende Dezember zwischenzeitlich eine starke Rallye abgefeuert hatte – fast 60 Prozent ging es bis Anfang April nach oben –, hat der Wert zuletzt deutlich Federn lassen müssen. Im Wochenvergleich ist die Aktie sogar mit einem Minus von 4,8 Prozent der schwächste Wert im MDAX.
Dies klingt jedoch dramatischer als es ist. Zieht man den 52-Wochenvergleich heran, sieht man, dass Evotec mit einem Plus von 55 Prozent noch immer der drittstärkste Wert im MDAX ist. Nur die Aktie von Dialog Semiconductor, die gut 76 Prozent zulegen, und die Aktie von Nemetschek, die 64 Prozent hinzugewinnen konnte, entwickelten sich besser.
Angesichts der starken Performance zuvor ist also die momentante Korrekturphase nicht verwunderlich. Fundamental ist bei Evotec weiterhin alles bestens. Was die derzeitige Korrektur verstärkt hat, ist ein „Phänomen“, das man bei Evotec schon des Öfteren beobachten konnte: Es sind wieder verstärkt Leerverkäufer am Werk.
Zuletzt hat Melvin Capital Management LP seine Netto-Leererkaufsposition weiter ausgebaut. Zuvor haben sich bereits Lakewood Capital Management und die Wellington Management Company positioniert. Die Netto-Leerverkaufspositionen der Hedgefonds-Leerverkäufer summieren sich damit derzeit auf 3,26 Prozent der Evotec-Aktien. Leeverkaufspositionen unter 0,5 Prozent sind hier nicht berücksichtigt.
Die Aktie von Evotec versucht derzeit im Bereich von 22 Euro einen Boden auszubilden. Gelingt dies, könnte relativ schnell ein erneuter Angriff auf das Septemberhoch 2018 gestartet werden. Ein Restrisiko besteht aus charttechnischer Sicht noch bis in den Bereich der 20-Euro-Marke, wo auch die 200-Tage-Linie verläuft.
DER AKTIONÄR sieht die derzeitige Korrekturphase als nochmalige sehr gute Einstiegsgelegenheit bei Evotec. Mittelfristig sieht DER AKTIONÄR bei dem Biotechwert ein Kursziel von 30 Euro. Zur Absicherung sollte ein Stopp bei 16,90 Euro platziert werden.