Leichter Rückenwind für die Aktien von Evonik, BASF & Co: Die europäische Chemieaktien haben sich am Donnerstag zunächst etwas besser als der marktbreite Stoxx Europe 600 entwickelt. Begünstigt durch eine Branchenstudie der Investmentbank Oddo BHF, der zufolge die Markterwartungen wohl zu pessimistisch sind.
Die europäische Chemiebranche habe ein weiteres schwieriges Quartal hinter sich, schrieb Oddo-Analyst Michael Schäfer. Er erwartet, dass zehn der 18 von ihm beobachteten Unternehmen ihre Ausblicke senken werden, darunter BASF, Covestro und Wacker Chemie. Seine eigenen Erwartungen für die operativen Ergebnisse (Ebitda) für 2025 schraubte er um durchschnittlich sechs Prozent nach unten.
Der Markt sei sich der Risiken für die Branche aber bewusst, betonte der Experte. Dies belegten die Ebitda-Konsensschätzungen für das Jahr, die im Schnitt vier Prozent unter den jeweiligen Mittelpunkten der Unternehmens-Zielspannen lägen. Am stärksten wichen diese bei Covestro und Wacker Chemie nach unten ab.
Laut Schäfer preisen die Bewertungen die erwarteten Prognosesenkungen bereits überproportional ein. Daher hätten etliche Werte selbst zu seinen fast durchgängig gesenkten Kurszielen immer noch erheblich Luft nach oben.
Schäfer rät zwar vor den Quartalszahlen der Branche zur Vorsicht. Nach dem Sommer dürfte es aber mehr Klarheit mit Blick auf die US-Zölle geben. Zudem sollten Evonik, Lanxess oder auch BASF von den Infrastrukturmaßnahmen der Bundesregierung profitieren.
Es bleibt dabei: Das Marktumfeld für Chemietitel wie Evonik und BASF bleibt rau, doch mittel- bis langfristig haben beide Aktien durchaus Luft nach oben. Wer beim MDAX-Konzern Evonik investiert ist, bleibt nach wie vor mit einem Stoppkurs bei 16,00 Euro an Bord. Bei BASF sollte die Position mit einem Stopp bei 31,00 Euro abgesichert werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Enthält Material von dpa-AFX
03.07.2025, 14:12