Aufatmen an den Märkten. Ein unerwarteter Durchbruch im schwelenden Handelskonflikt zwischen den USA und China beflügelt zum Wochenstart die Anlegerfantasie. Die Einigung auf eine temporäre Senkung der meisten Strafzölle sorgte vorbörslich für ein Kursfeuerwerk bei Tech-Aktien wie Apple, Amazon und Nvidia.
Am heutigen Montag haben sich die USA und China auf eine deutliche, wenn auch vorerst zeitlich begrenzte, Reduzierung der meisten gegenseitigen Zölle geeinigt. Dies markiert eine erhebliche Entspannung im seit langem schwelenden Handelsstreit, der die Märkte immer wieder belastet hatte. Die Reaktion folgte prompt: Aktien von Tech-Giganten, die besonders unter dem Konflikt litten, ziehen im vorbörslichen US-Handel kräftig an. Apple und Nvidia notieren zeitweise über vier Prozent im Plus. Tesla und Amazon sogar über sieben Prozent.
Zölle sinken drastisch – aber nur für 90 Tage
Konkret haben sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt auf eine 90-tägige Aussetzung der meisten „gegenseitigen“ Zölle geeinigt. Diese sollen von satten 125 Prozent auf nur noch 10 Prozent gesenkt werden. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Wie CNBC berichtet, behalten die USA ihre 20-prozentigen Zölle auf chinesische Importe im Zusammenhang mit Fentanyl bei, wodurch die Gesamtbelastung für China-Produkte bei 30 Prozent verbleibt.
Im Gegenzug hat Peking laut der South China Morning Post zugesagt, alle seit dem 2. April verhängten nichttarifären Gegenmaßnahmen auszusetzen oder aufzuheben. Dazu gehören auch Sanktionen gegen bestimmte US-Unternehmen und Exportbeschränkungen für wichtige Mineralien.
Für Anleger ist dies ein klares Zeichen der Erleichterung, auch wenn die Nachhaltigkeit des Deals angesichts der verbleibenden Knackpunkte und der 90-Tage-Frist abzuwarten bleibt. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob dies der Beginn einer dauerhaften Entspannung oder nur eine Verschnaufpause im Handelskonflikt ist.
Nvidia und Amazon sind zudem im AKTIONÄR-Depot enthalten. Mehr dazu hier.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple, Nvidia, Tesla.
Aktien von Nvidia und Amazon befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.