Nach Gesprächen in Genf hatte US-Finanzminister Scott Bessent am Morgen die Katze aus dem Sack gelassen und verkündet, dass die USA und China ihre gegenseitigen Zölle für 90 Tage deutlich runterschrauben werden. Gleichzeitig will Bessent an weiteren Abkommen arbeiten, wie der US-Finanzminister nun bekannt gab.
Im CNBC-Format ‚Squawk Box‘ sagte Bessent: „Ich könnte mir vorstellen, dass wir uns in den nächsten Wochen wieder treffen werden, um ein umfassenderes Abkommen auf den Weg zu bringen.“ Wie gewohnt ließ der US-Finanzminister dabei wichtige Details offen. Somit ist unter anderem unklar, wo sich beide Parteien treffen wollen und was besprochen werden soll. Stattdessen bekräftigte Bessent: „Was wir mit den Chinesen haben, ist ein Mechanismus, um einen Aufwärtsdruck bei den Zöllen zu vermeiden.“
An der Börse sind die Anleger derweil in Feierlaune: Nachdem der DAX bereits zum Handelsstart ein Rekordhoch markierte, zeichnen sich zum Wochenauftakt auch an der Wall Street starke Kursgewinne ab. Ein Blick auf die Futures verrät: Der Dow Jones dürfte 1.000 Punkte höher in den Handel starten, der S&P 500 um drei Prozent steigen und der Nasdaq 100 um vier Prozent klettern.
Unter den Einzelwerten rückt vorbörslich insbesondere die Aktie des US-Onlinehändlers Amazon mit einem Plus von 7,5 Prozent in den Fokus. Auch Apple legt vor dem US-Handelsstart deutlich zu und gewinnt rund sechs Prozent. Beide Konzerne sind stark von in China gefertigten Produkten abhängig. Selbst für Nvidia geht es um fast fünf Prozent nach oben. Bessent betonte nochmals, die Chipindustrie der USA mit den nötigen Mitteln verteidigen zu wollen.
Der von Trump kurz nach seinem Amtsantritt angezettelte Handelskonflikt neigt sich dem Ende zu. Anleger sollten jedoch nicht überrascht sein, wenn Trump sich doch noch einmal umentscheidet und eine Einigung erneut auf Eis legt. Der US-Präsident bleibt unberechenbar.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
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