Die Aktie von Shell ist bereits seit mehreren Jahren eine beliebte Aktie bei Dividendenjägern. Aktuell locken die Anteilscheine des britischen Energieriesen mit einer Rendite von rund vier Prozent. Hinzu kommen nach Ansicht der Experten von Jefferies noch 18 Prozent Kurspotenzial. Denn sie sehen das Kursziel der Aktie unverändert bei 3.000 Pence (umgerechnet 35,03 Euro).
Giacomo Romeo stuft die Papiere unverändert mit "Buy" ein. Er geht davon aus, dass die Gewinne der europäischen Ölkonzerne im zweiten Quartal spürbar unter dem Niveau des Jahresauftakts liegen und voraussichtlich weiter sinken, heißt es in einem aktuellen Branchenbericht vom Montag. Im Durchschnitt werden die Konsensschätzungen um etwa vier Prozent nach unten korrigiert – bei Unternehmen wie Eni, BP und Galp sogar um über zehn Prozent. Zwar haben die jüngsten geopolitischen Spannungen im Nahen Osten kurzzeitig von den grundlegenden Herausforderungen auf dem Ölmarkt abgelenkt, doch diese bleiben bestehen. Shell hebt sich unterdessen weiterhin positiv ab – insbesondere durch eine überzeugende Strategie im Umgang mit Kapital. Das Unternehmen kann seinen Finanzbedarf vollständig aus dem laufenden Geschäft decken.
Gleichzeitig steht die Shell-Aktie erneut unter Druck – bedingt durch schwächelnde Ölpreise, die sich auch am gestrigen Handelstag fortsetzten und an die schwache Entwicklung der Vorwoche anknüpften. Der Markt blickt nun gespannt auf das bevorstehende Treffen des Opec+-Bündnisses. Laut Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg, die sich auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen beruft, ziehen die wichtigsten Mitglieder der Opec sowie ihre Verbündeten in Erwägung, die Ölproduktion im August um weitere 411.000 Barrel pro Tag zu erhöhen – ein Schritt, der über die ursprünglichen Pläne hinausgeht.
So wies Jorge Leon, Analyst bei Rystad Energy, darauf hin, dass es derzeit "für die Opec+ genügend Spielraum gibt, um Marktanteile zurückzuerobern und gleichzeitig die Preise bequem über 60 Dollar zu halten." Harry Tchilinguirian, der Leiter der Research-Abteilung bei der Onyx Capital Group, erklärte: "Die Opec+ hat sich eine Marktanteilsstrategie zu eigen gemacht. Die Katze ist jetzt aus dem Sack, und sie werden nicht versuchen, sie wieder hineinzustecken."
Auch DER AKTIONÄR ist für die Shell-Aktie grundsätzlich zuversichtlich gestimmt. Das Unternehmen ist stark und breit aufgestellt, hat eine solide Bilanz, hohe Reserven und eine gute Kostenstruktur. Zudem ist die Bewertung günstig und die Dividendenrendite hoch. Der Stoppkurs sollte bei 24,00 Euro belassen werden.
01.07.2025, 06:59