CDU-Chef Friedrich Merz ist im ersten Wahlgang gescheitert – ein zweiter Durchgang ist für heute nicht vorgesehen. Der DAX reagiert auf das Ergebnis verschnupft, konnte aber bereits Verluste begrenzen: Das Börsenbarometer fällt auf 23.055 Zähler und notiert damit knapp 1,2 Prozent im Minus. Die Berichtssaison ist daneben in vollem Gange.
Der MDAX rutscht um 3,02 Prozent auf 28.723 Punkte ab. Der EuroStoxx 50 gibt um 1,4 Prozent nach. Neben dem Wahlergebnis stehen die Zahlenwerke mehrerer deutscher Unternehmen im Fokus:
Continental konnte im DAX mit soliden Zahlen aus dem Autozuliefer-Geschäft punkten. Die Aktie legte zunächst deutlich zu, dreht mittlerweile aber ins Minus. Mit einem Plus von drei Prozent klettert Fresenius Medical Care an die DAX-Spitze. UBS-Analyst Graham Doyle bezeichnete die Entwicklung des Dialysespezialisten erneut als solide. MTU Aero Engines büßt bis zu vier Prozent ein und gibt damit einen Teil der jüngsten Erholung wieder ab.
Auch im MDAX und SDAX regnet es Quartalszahlen. Deutlich unter Druck gerieten Teamviewer und Evotec, die mit Kursverlusten von jeweils über acht Prozent zu den größten Verlierern zählen. Positiv überrascht dagegen Hugo Boss: Die Titel des Modekonzerns steigen nach soliden Zahlen an die MDAX-Spitze und gewinnen über sechs Prozent. Im SDAX kann Kontron mit einem Plus von mehr als fünf Prozent überzeugen.
Daneben rutschen Rheinmetall, Renk und Hensoldt aus dem Rüstungssektor aufgrund der missglückten Kanzler-Wahl ab (DER AKTIONÄR berichtete).
Zudem stehen weiter die globalen Verhandlungen über die von US-Präsident Donald Trump verhängten Importzölle im Fokus.
Die Kanzler-Wahl hat den DAX belastet, der Leitindex rutschte zeitweilig um rund zwei Prozent auf 22.861 Punkte. Schließlich waren Merz' umfangreiche Investitionsvorhaben etwa in Rüstung und Infrastruktur einer der zentralen Treiber für die starke DAX-Entwicklung bis auf ein Rekordhoch von 23.476 Punkten. Das Hoch bleibt dennoch in Sichtweite.
Enthält Material von dpa-AFX
06.05.2025, 12:06