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06.05.2025
Die Aktien von Rheinmetall und Renk haben am Dienstag im frühen Xetra-Handel neue Rekordhöhen markiert. Unterstützung bekommen die Rüstungsaktien auch aus den USA, wo der Verteidigungsetat bis 2026 massiv aufgestockt werden soll. Im weiteren Tagesverlauf sorgt dann die missglückte Kanzler-Wahl in Berlin für Unsicherheit.
Wie am Freitagabend bekannt wurde, sieht der erste Haushaltsentwurf der US-Regierung von Präsident Donald Trump für das kommende Jahr massive Kürzungen in vielen Bereichen vor. Dem Entwurf zufolge sollen die Ausgaben der USA für das ab Oktober beginnende Haushaltsjahr 2026 um 163 Milliarden Dollar gekürzt werden. Zugleich soll aber mehr Geld in das Verteidigungsressort fließen. Die Verteidigungsausgaben sollen nach Vorstellung der Regierung ohne Bereinigung der Inflation um 13 Prozent auf eine Billion US-Dollar erhöht werden und unter anderem der Stärkung der US-Rüstungsindustrie zugutekommen.
Bereits im Jahr 2024 war der stärkste Anstieg der weltweiten Militärausgaben seit dem Ende des Kalten Krieges zu verzeichnen. Angetrieben von den anhaltenden Kriegen in Europa und im Nahen Osten stiegen die weltweiten Militär-Ausgaben im Jahr 2024 um fast zehn Prozent, der größte jährliche Anstieg seit mindestens dem Ende des Kalten Krieges vor mehr als 30 Jahren, so der jüngste Bericht der jährlichen Reihe zu den weltweiten Militärausgaben des Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstituts (SIPRI).
Die Rheinmetall-Aktie profitierte bereits am Montag von den US-Plänen und kletterte auf 1.638 Euro. Damit legte die Aktie des Rüstungsherstellers bereits den vierten Handelstag in Folge zu.
Am Dienstag-Morgen setzte sich die Rekordjagd noch fort. Eine Rheinmetall-Aktie kostete im Tageshoch 1.666 Euro und damit so viel wie noch nie. Gemessen am Anfang April erreichten Intraday-Zoll-Crash-Tief bei 933 Euro ist das Papier bereits wieder um 78 Prozent gestiegen, seit Jahresbeginn um etwas mehr als 170 Prozent.
Dabei hatte Rheinmetall schon in den zwei Jahren zuvor zu den DAX-Favoriten gehört. 2023 hatte die Aktie als die Nummer eins um etwas mehr als 50 Prozent zugelegt und 2024 – als zweitstärkster Wert nach Siemens Energy – um etwas mehr als 110 Prozent. 2022, als Russland im Februar den Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet hatte, war das Papier als stärkster Wert im MDAX um knapp 125 Prozent nach oben geschnellt.
Auch die Aktie der Renk Group markierte am Morgen bei 60 Euro ein neues Allzeithoch. Das Papier des Panzergetriebe-Herstellers gewann dabei ungeachtet einer gestrichenen Kaufempfehlung durch Hauck
Aufhäuser Investmentbanking. Auch andere deutsche und internationale Rüstungswerte profitierten von den Neuigkeiten aus den USA. Denn man arbeitet in der Branche länderübergreifend zusammen. Rheinmetall etwa kooperiert bei verschiedenen Produkten zum Beispiel mit Lockheed Martin.
Doch dann sorgt der Rückschlag für CDU-Chef Friedrich Merz bei der Kanzlerwahl für einen Rücksetzer am Aktienmarkt. Der DAX rutscht zeitweilig um rund zwei Prozent auf 22.861 Punkte ab. Sinnbild der neuen Unsicherheit sind am Dienstag auch die Aktien aus dem Rüstungssektor, bei denen Anleger dazu übergingen, Gewinne mitzunehmen. Rheinmetall büßten zuletzt im DAX vom Rekordniveau kommend 2,6 Prozent an Wert ein. Renk und Hensoldt sackten im MDAX um zweieinhalb beziehungsweise vier Prozent ab.
Rüstungsaktien bleiben auf absehbare Zeit dank der steigenden Verteidigungsausgaben aussichtsreiche Investments. Es gibt nach wie vor viele Kurstreiber. Auch wenn eine vorübergehende Konsolidierung im Sommer keine Überraschung wäre, bleiben höhere Kurse somit langfristig nur eine Frage der Zeit. Rheinmetall und Renk, aber auch Hensoldt gehören ins Anleger-Depot.
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