Nach deutlichen Verlusten an der Wall Street droht auch dem DAX ein schwacher Start und ein Wochenminus. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex am Freitag gut zweieinhalb Stunden vor dem Handelsstart 1,2 Prozent tiefer auf 15.444 Zähler. Die Inflations- und Zinssorgen kamen mit voller Wucht zurück, die US-Notenbankchef Powell mit seinen Aussagen zuletzt geschürt hatte.
Zudem steht am Nachmittag der US-Arbeitsmarktbericht für Februar an. Es wird mit einem weiteren deutlichen Stellenaufbau gerechnet und mit einer Arbeitslosenquote auf dem tiefsten Stand seit mehr als 50 Jahren. Nichts also, was den strafferen geldpolitischen Kurs der Fed bremsen könnte.
Auf der Unternehmensseite stehen einige Zahlen im Fokus. Daimler Truck öffnet die Bücher. Der Nutzfahrzeughersteller hat sich nach einem guten Lauf im vergangenen Jahr auch für 2023 viel vorgenommen. Der Gesamtumsatz soll auf 55 bis 57 Milliarden Euro zunehmen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Zudem steht SAP im Fokus, nachdem der US-Rivale Oracle am Vorabend seine Zahlen veröffentlicht hat.
Zwei Hiobsbotschaften aus der Finanzbranche haben am Donnerstag einen Kursrutsch an der Wall Street ausgelöst. Der Zusammenbruch der Krypto-Bank Silvergate Capital und der Kursabsturz bei den Aktien von SVB Financial führten den Anlegern vor Augen, welche Gefahren wie etwa Kreditausfälle mit den jüngst gestiegenen Zinsen einhergehen können. Auch der Bitcoin gab weiter nach. Allgemein machen höhere Zinsen Anleihen attraktiver und setzen so spekulative Anlagen wie Aktien oder auch Kryptowährungen unter Druck. Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,66 Prozent auf 32.254,86 Punkte und damit auf das Niveau von Anfang November letzten Jahres. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,85 Prozent auf 3.918,32 Zähler nach unten. Er rutschte damit wieder unter die viel beachtete 200-Tage-Durchschnittslinie, die den langfristigen Trend beschreibt. Der technologielastige Nasdaq 100 büßte 1,80 Prozent auf 11.995,88 Punkte ein.
Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Freitag deutlich nachgegeben. Die schwache Verfassung der US-Aktienmärkte sorgte auch in Asien für Ernüchterung. Der CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen verlor zuletzt rund 0,8 Prozent. In der Sonderverwaltungszone Hongkong büßte der Hang-Seng-Index im späten Handel rund 2,2 Prozent ein. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss 1,7 Prozent schwächer. In der laufenden Woche ergibt sich damit aber noch ein Gewinn von fast 0,8 Prozent.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.