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01.04.2020 Jochen Kauper

Daimler-Aktie: Metzler senkt Kursziel um 50 Prozent - kann Daimler sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen?

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Daimler

Eine Analysten-Herabstufung jagt die Nächste. Nachdem Goldman Sachs die Daimler-Aktie am Dienstag auf ihre Verkaufsliste gesetzt hat, folgte auch das Bankhaus Metzler. Das Kursziel für das Papier des Automobil-Herstellers wurde halbiert!

Kursziel auf 24 Euro gesenkt

Das Bankhaus Metzler hat die Daimler-Aktie von "Hold" auf "Sell" abgestuft. Das Kursziel wurde von 48 Euro auf nur noch 24 Euro halbiert! Angesichts der Corona-Krise sprach Analyst Jürgen Pieper in einer am Dienstag vorliegenden Branchenstudie von einem historischen Crash im Automobilsektor im ersten Halbjahr 2020. In der zweiten Jahreshälfte sei eine moderate Erholung möglich. Vorausgesetzt, die Arbeitslosigkeit werde eingegrenzt, rechnet Pieper im nächsten Jahr mit einem Absatzsprung von mehr als zehn Prozent. Dabei werde China die führende Rolle einnehmen. Daimler sei in rauem Fahrwasser, die starke Ausrichtung auf Nordamerika schmerze. Unter den drei deutschen Herstellern erschienen die Stuttgarter am schwächsten und anfälligsten.

Universität St. Gallen

Goldman Sachs stuft Daimler auf "verkaufen"

Kurz zuvor hatte Goldman Sachs bereits das Kursziel für die Daimler-Aktie auf 28 Euro zurecht gestutzt. Von einer Rezession ausgehend, rechne Analyst George Galliers in diesem Jahr mit einem Einbruch des europäischen Autoabsatzes um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

"Alle drei deutschen Hersteller sind mit guten Liquiditätspolstern ausgestattet."

Ferdinand Dudenhöffer Universität St. Gallen

Hoffnungsschimmer

Hoffnung macht Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität St. Gallen. „Alle drei deutschen Hersteller sind mit guten Liquiditätspolstern ausgestattet und könnten nach unserer Modellrechnung bis zu fünf Monaten ohne Umsatz zahlungsfähig sein. In der Reihenfolge liegt dabei BMW vor Daimler und Daimler vor VW“, so Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.


Foto: Daimler AG - Global Communicatio, Daimler AG

Dudenhöffer geht sogar noch einen Schritt weiter. „Alle die es schaffen, sich mit chinesischen Partnern stabil aufzustellen, sind die potentiellen Gewinner“, so der Autoexperte.

Daimler und Geely - passt das?

Soll heißen: Für Daimler wäre es keine schlechte Wahl, sollte Partner Geely seinen Anteil von bislang rund zehn Prozent noch weiter ausbauen. Geely hat es in der Vergangenheit geschafft, aus Firmen die ins Straucheln geraten sind, wieder Stars mit innovativen Produkten zu formen. Beispiel Volvo. Mit Hilfe des chinesischen Partners hat der schwedische Autobauer zuletzt viele spannende Produkte auf die Straße gebracht. Unter anderem die elektrisch angetriebene Modellreihe Polestar.

Die Krise wird viele Automobil-Hersteller dazu zwingen, mehr Kooperationen einzugehen, Forschung und Entwicklung zusammen mit andere Herstellern zu stemmen um die Kosten zu drücken. Nur so ist ein erfolgreicher Weg Richtung Elektromobilität, autonomes Fahren und neue Mobilitätsdienste möglich.

Daimler (WKN: 710000)

Es bleibt dabei: Der Markt hat viel vorweg genommen. Noch kann der Worst-Case für die Automobil-Hersteller verhindert werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Corona-Krise in zwei bis drei Monaten beherrschbar ist. Daimler weist einen Börsenwert von nur noch rund 29 Milliarden Euro auf. Für Anleger mit einem langen Atem ist die Aktie auf dem aktuellen Niveau einen Blick wert.

Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler.

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