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Covestro, Lanxess, BASF und Evonik: So reicht das nicht

Covestro, Lanxess, BASF und Evonik: So reicht das nicht
Foto: manine99/Shutterstock
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Thorsten Küfner 28.09.2023, 07:20 Thorsten Küfner

Viele hatten sich Rückenwind für die Aktienkurse von Covestro, BASF, Evonik und Lanxess erhofft, doch es sieht anders aus: Wirtschaftsverbände, die Chemie-Gewerkschaft IGBCE und Bundesländer haben sich über Ergebnisse des "Chemiegipfels", an dem auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilgenommen hatte, enttäuscht gezeigt.

Markus Steilemann, Präsident des Verbands der Chemischen Industrie, sagte nach dem Treffen am Mittwoch in Berlin, das dringlichste Thema, ein "Brückenstrompreis" zur Verringerung der hohen Energiekosten, habe nicht adressiert werden können. Der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis sagte, über die Frage eines Brückenstrompreises müsse schnell entschieden werden. "Wir haben erste Signale dafür, dass die Situation auch Beschäftigung kosten wird und dass es zu Betriebsschließungen kommen kann, zu Verlagerungen." Die deutsche Chemieindustrie hatte aus Kostengründen ihre Produktion im zweiten Quartal weiter gedrosselt.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sagte: "Es ist 5 vor 12 in Deutschland." Er könne nachvollziehen, warum Unternehmensvertreter und Gewerkschafter enttäuscht seien vom Ergebnis des Treffens. Bei der Bundesregierung sei Problembewusstsein klar erkennbar gewesen. "Aber es ist eben nicht zu der Konkretisierung der Problemlösung gekommen, die der Lage angemessen gewesen wäre." Man wolle den Dialog fortsetzen und an einem "Chemie-Pakt" arbeiten. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte: "Das war heute noch nicht der sicherlich von manchen erhoffte Durchbruch in der Frage Wie geht es weiter bei den Energiepreisen?"

Wüst und Weil fordern wie die anderen Länder-Regierungschefs sowie die Chemie-Industrie und die Gewerkschaft einen temporär begrenzten, staatlich subventionierten und milliardenschweren Industriestrompreis ("Brückenstrompreis"). Die Wirtschaft warnt vor einer Abwanderung von Unternehmen ins Ausland, weil Strompreise etwa in den USA und China deutlich niedriger sind.

Die Grünen und die SPD-Fraktion sind für einen Industriestrompreis, Scholz ist skeptisch, die FDP ist dagegen. 

Covestro (WKN: 606214)

Das Marktumfeld für die Chemieaktien bleibt rau – und rasche Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Dies lässt sich auch relativ einfach am angeschlagenen Kurs von Lanxess ablesen. Anleger sollten hier und bei Evonik und bei BASF aktuell trotz der zweifellos günstigen Bewertung nicht einsteigen. Wer bereits Papiere der Chemiekonzerne im Portfolio hat, sollte diese mit Stoppkursen bei 15,00 (Evonik) beziehungsweise 36,00 Euro (BASF) und 22,00 Euro (Lanxess) nach unten absichern. Für Covestro sieht es hingegen besser aus.

Lanxess (WKN: 547040)

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.


Mit Material von dpa-AFX

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