Der US-Jobmotor brummt! Die neuesten Arbeitsmarktdaten für Juni zeigen eine überraschende Stärke und versetzen den Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed einen empfindlichen Dämpfer. Vor dem Handelsstart an der Wall Street geht es daher für die Futures plötzlich haarscharf nach unten. Das müssen Anleger jetzt wissen.
Im Juni wurden außerhalb der Landwirtschaft 147.000 neue Stellen geschaffen. Das ist nicht nur deutlich mehr, als die von Analysten prognostizierten 110.000, sondern übertrifft auch den nach oben korrigierten Wert für Mai von 144.000 neuen Jobs. Auch der April wurde um 11.000 Stellen nach oben revidiert. Die Botschaft ist klar: Die US-Wirtschaft kühlt sich langsamer ab als gedacht.
Die Arbeitslosenquote fiel indes auf 4,1 Prozent – den niedrigste Stand seit Februar. Marktbeobachter hatten hier hingegen mit einem leichten Anstieg auf 4,3 Prozent gerechnet. Zu beachten ist jedoch: Der Rückgang ist auch auf eine sinkende Erwerbsbeteiligungsquote zurückzuführen, die auf 62,3 Prozent fiel.
Powell steckt in der Klemme
Die robusten Daten bringen Notenbankchef Jerome Powell in eine Zwickmühle. Während die Inflation zuletzt nachgelassen hat, liefert der starke Arbeitsmarkt kaum Argumente für eine sofortige Lockerung der Geldpolitik. Gleichzeitig wächst der politische Druck: US-Präsident Donald Trump fordert seit Wochen aggressiv Zinssenkungen und verlangte erst am Mittwoch via Truth Social den „sofortigen Rücktritt“ von Powell. Powell selbst bleibt hingegen bei seinem vorsichtigen Kurs. Er betonte zuletzt, die Stärke der US-Wirtschaft gebe der Fed Zeit, die Datenlage genau zu bewerten, bevor Entscheidungen getroffen werden.
Laut dem Fed Watch Tool ist die Hoffnung auf eine Zinssenkung durch die neuen Konjunkturdaten dramatisch gesunken: Aktuell rechnen nur noch 6,7 Prozent der Umfrageteilnehmer mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte beim nächsten Fed-Zinsentscheid. Gestern waren es hingegen noch fast 24 Prozent.
Am Markt kommen die Arbeitsmarktdaten nicht gut an: Die Futures geben einen Großenteil ihrer Gewinne wieder ab. Der Dow Jones wird zum Handelsstart nun nur noch 51 Punkte oder 0,1 Prozent fester gesehen, der Nasdaq 100 dürfte 0,2 Prozent höher in den Handelstag starten und für den S&P 500 zeichnet sich ein Aufschlag von ebenfalls 0,2 Prozent ab. DER AKTIONÄR bleibt am Ball und wird fortlaufend über dich wichtigsten News von der Wall Street berichten.
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03.07.2025, 15:07