BMW hat zuletzt das Vertrauen der Investoren zurückgewonnen. Die Zahlen für das dritte Quartal waren solide, die Marge im wichtigen Autosegment leicht über den Erwartungen. Die DZ Bank empfiehlt die Aktie zum Kauf.
Im dritten Quartal kletterte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern von BMW gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ein Drittel auf 2,26 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor hatte eine Auslieferungssperre wegen Problemen mit einem Bremssystem die Zahlen deutlich belastet. Die am Finanzmarkt viel beachtete operative Marge in der Autosparte ging angesichts der Schwäche ein Jahr um fast drei Prozentpunkte auf 5,2 Prozent. Nach oben. Analysten hatten hier mit einem etwas schwächeren Wert gerechnet.
„Die deutschen Autobauer sind am kämpfen und haben mit ihren neuen Modellen die Chance, in den nächsten Jahren wieder erfolgreicher zu werden. Die Investitionen ins Produkt und die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit im Kostenbereich sind gute Grundlagen, um den Turnaround zu schaffen“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
Hier kommt die „Neue Klasse“ ins Spiel. BMW will mit der Modellreihe in den nächsten Jahren durchstarten und vor allem in China wieder Pluspunkte sammeln. Das erste Modell der neuen Modellgeneration - dem Grundkonzept für BMWs künftige Elektroautos wurde auf der IAA Mobility in München offiziell vorgestellt. „Der Erfolg der „Neue Klasse“ ist entscheidend im Wettlauf gegen Elektro-Pioniere wie Tesla“, so BMW-Chef Oliver Zipse im Vorfeld der Auto-Messe. Bis zu acht neue Modelle auf Basis der Neuen Klasse will BMW bis 2027 ausrollen.
Nicht nur deshalb hat die DZ Bank die BMW-Aktie mit einer Kaufempfehlung „ausgestattet“. Der Hochlauf der "Neuen Klasse" sollte die operative Gewinnmarge im Autosegment wieder in Richtung des strategischen Zielkorridors führen, schrieb Michael Punzet in einer Studie. Mit Blick auf die Zolldiskussion sieht er BMW von den deutschen Autobauern am besten aufgestellt. Das laufende Aktienrückkaufprogramm sei eine zusätzliche Kursstütze. Sein Kursziel lautet 100 Euro.
Bis zu acht neue Modelle auf Basis der "Neuen Klasse" will BMW bis 2027 ausrollen. Interessant sind vor allem die vier zentralen Computer-Chips – von den Ingenieuren Domain Controller genannt - die das Fahrzeug steuern. „BMW nennt das etwas heroisch „Superhirne“. Die großen Trends, die das Auto von morgen prägen - „Autonomes Fahren“ und „Smart Cockpit“ - haben damit ein stabiles Fundament. Die Nagelprobe für die Fahrzeuge auf der „Neuen Klasse“ Architektur wird China sein“, sagt Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber DER AKTIONÄR.
Die Q3-Zahlen lagen im Rahmen der Erwartungen. Der Ausblick enthielt keine Überraschungen. Das China-Geschäft läuft noch nicht wie erhofft. Der Turnaround ist bislang ausgeblieben. Sind im wichtigsten Absatzmarkt Anzeichen für eine Erholung sichtbar, wird die Aktie wieder Schwung nach oben bekommen. Wichtig für die nächsten Monate werden die Modelle der Neuen Klasse, die ausgerollt werden.
Enthält Material von dpa-AFX
21.11.2025, 15:23