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01.04.2019 André Fischer

Bayer: Im Visier mächtiger Gegner

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Bayer

Die Deutsche Bank hat Bayer von „Buy“ auf „Hold“ herabgestuft und das Kursziel drastisch von 115 auf 70 Euro gesenkt. Es werde dauern, bis der US-Saatguthersteller Monsanto operativ im Bayer-Konzern integriert sei, so die Aussage des Analysten Falko Friedrichs. Zudem werde die Belastung wegen der Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten wohl für mindestens eineinhalb Jahre nicht verschwinden. Letzte Woche hatte bereits Independent Research das Kursziel für Bayer auf 52,50 Euro herabgesenkt.

Warnsignale gab es zuhauf

Das Traurige am Glyphosat-Desaster: Die für den Health-Care-Konzern gefährliche US-Klagewelle war eigentlich absehbar. So kam die Internationale Krebsforschungsagentur IARC bereits im Jahr 2015 zu der Einschätzung, dass Glyphosat „wahrscheinlich krebserregend“ sei. Im Gegensatz zu vielen anderen Erhebungen verließen sich die IARC-Krebsforscher nicht auf Herstellerdaten, sondern stützten ihre Analysen stärker auf testierte Studien. Zudem konzentrierten sie sich auf Nutzer, die intensiv mit dem Wirkstoff in Kontakt gekommen waren.

Kurz nach Bekanntwerden der IARC-Studie geriet Glyphosat verstärkt in den Fokus von Umweltschützern. Parallel hierzu begannen US-Anwälte damit, Kläger ausfindig zu machen. Dennoch begann das Bayer-Management im Mai 2016 damit – trotz der wiederholten Warnungen von Aktionären und Fondsmanagern -, die Übernahme von Monsanto voranzutreiben.

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Auf allen Fronten unter Druck  

Durch die Übernahme von Monsanto wurde etwas in Gang gesetzt, was jetzt kaum noch zu stoppen sein dürfte. Das Bayer-Management hat sich mit allen gleichzeitig angelegt: Mit krebskranken Klägern und deren Anwälten, Geschworenenjurys, Umweltschützern und nicht zuletzt mit Großaktionären. Kurzfristig hat die massiv ausgebombte Bayer-Aktie dennoch charttechnisches Erholungspotenzial. Aus einer langfristigen Optik heraus kann jedoch angesichts der unkalkulierbaren Rechtsrisiken ein Verfall auf 30 Euro nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Da der Health-Care-Konzern eine undurchsichtige Black Box bleibt, verharren vorsichtige Anleger weiter an der Seitenlinie.  

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