Der Chemiekonzern BASF veröffentlichte am Freitagnachmittag eine Gewinnwarnung. Für das Geschäftsjahr 2018 wird ein EBIT-Rückgang von 15 bis 20 Prozent erwartet. Die Aktie verliert zum Wochenbeginn vier Prozent. Seit dem Hoch bei knapp über 98 Euro im Januar ging es auf 57 Euro bergab.
Für BASF verläuft das Jahr 2018 bislang alles andere als rosig:
Und die neuesten Nachrichten dürften keinen Anlass zur Hoffnung geben: Am Freitag gab der Ludwigshafener Konzern bekannt, dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 15 bis 20 Prozent im Vorjahresvergleich sinken wird. Erwartet wurde bislang ein Rückgang in Höhe von 10 Prozent.
Niedriger Rhein-Pegel belastet
Als Gründe für die Warnung führt der Chemieriese unter anderem Probleme im Segment Chemicals an: So sind die Preise für die Kunststoffgrundlage Isocyanat stärker gesunken als erwartet. Zudem lag die Preisdifferenz zwischen Rohöl und verarbeiteten Produkten deutlich unter den Erwartungen. Dies lässt sich nach Konzernangaben auf den niedrigen Rhein-Pegel zurückführen, welcher die Ölpreise in Deutschland deutlich anziehen ließ und zusätzlich den Geschäftsbetrieb von BASF störte. Während der hieraus resultierende Schaden in Q3 auf 50 Millionen Euro beschränkt werden konnte, erwartet die Konzernführung für Q4 eine Belastung von 200 Millionen Euro.
Allgegenwärtiger Handelskonflikt
Der Handelsstreit zwischen den USA und China macht auch vor den Geschäften der deutschen Chemieindustrie nicht halt. So verweist BASF auf den deutlichen Rückgang im Chinageschäft. Insbesondere die Nachfrage in der chinesischen Automobilindustrie schwächte sich zuletzt deutlich ab. Ein Analyst von Morgan Stanley kommentierte die Warnung im Angesicht des deutlichen Kursverfalls seit Anfang September als nicht überraschend. Viele schlechte Nachrichten seien bereits eingepreist.
Ähnlich sieht es DER AKTIONÄR: BASF und der Konkurrent Covestro sind zwar zweifellos gut aufgestellte Konzerne und alles andere als teuer bewertet. Dennoch sind die Chartbilder aktuell eher trüb und das Sentiment schlecht. Anleger sollten daher nicht ins fallende Messer greifen.