Der Iran will zum größten Produzenten in der Petrochemie am Persischen Golf aufsteigen und deutsche Konzerne wollen daran mitverdienen. Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF prüfe eine Investition von vier Milliarden Dollar, berichtet das "Handelsblatt" (Montagausgabe) unter Berufung auf Branchenkreise.
Gemeinsam mit einem iranischen Unternehmen wolle BASF neue Petrochemieanlagen nahe Assaluyeh errichten. BASF hatte bereits im April eine Absichtserklärung mit der National Iranian Oil Company über eine zukünftige Kooperation unterzeichnet. Details wollte der Konzern aber zu dem Zeitpunkt nicht nennen. BASF ist seit 1959 ununterbrochen in dem Land vertreten. Neben einem Vertriebsbüro in Teheran unterhält BASF der Zeitung zufolge ein Polyurethan-Systemhaus zur Kunststoffherstellung nordwestlich der Hauptstadt, dessen Betrieb aber derzeit stark eingeschränkt ist.
Der Iran will seine großen Rohstoffvorräte nutzen, um in der Basischemie zum größten Anbieter am Persischen Golf aufzusteigen. "Wir werden unsere Petrochemie-Kapazitäten in den nächsten zehn Jahren von 60 Millionen auf 160 Millionen Tonnen pro Jahr ausbauen", sagte Marzieh Shahdaee, Chefin der National Petrochemical Company of Iran (NPC) der Zeitung. Die nötigen Investitionen für den Kapazitätsausbau beziffert Shahdaee auf 70 Milliarden Dollar. Das kann das Land aber nicht selbst aufbringen und sucht deshalb Investoren vor allem aus Europa.
Aktie bleibt attraktiv
DER AKTIONÄR hält indes an seiner Kaufempfehlung für die Aktie von BASF fest. Die Bewertung der Dividendenperle ist aktuell moderat, die mittel- bis langfristigen Perspektiven gut. Der Stopp sollte bei 58,00 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)