BASF hat heute seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und im Rahmen dessen erklärt, dass man bei den Investitionen etwas bremsen wird. Dies betrifft auch den eigentlich als Wachstumsmotor geltenden Standort China. Statt der ursprünglich geplanten zehn Milliarden Euro sollen nun 8,7 Milliarden Euro in den neuen Verbundstandort im südchinesischen Zhanjiang fließen.
Das entspricht einer Kürzung um rund 1,3 Milliarden Euro. Der Konzern will den Standort dennoch planmäßig bis Ende des Jahres vollständig in Betrieb nehmen. Trotz des Sparkurses betont das Management die strategische Bedeutung des Projekts. Der chinesische Chemiemarkt wachse weiterhin, während Europa unter stagnierender Nachfrage leide. Der Standort sei daher nach Ansicht des Vorstands „trotz Anpassungen am Projektumfang auch nicht zu groß. Gleichwohl räumt BASF ein, dass der Markt in China derzeit überversorgt ist – was den Beitrag des Standorts zum Konzernergebnis zunächst langsamer steigen lasse als ursprünglich erwartet.
Auch im abgelaufenen dritten Quartal bekam BASF die schwache Konjunktur zu spüren. „In nahezu allen Branchen und Regionen war das Kaufverhalten der Kunden nach wie vor zurückhaltend“, sagte CEO Markus Kamieth. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,2 Prozent auf 15,23 Milliarden Euro. Ohne das inzwischen verkaufte Lacke-Geschäft betrug der Rückgang 3,3 Prozent auf 14,33 Milliarden Euro.
Operativ musste der Konzern ebenfalls leichte Einbußen hinnehmen: Das bereinigte EBITDA fiel inklusive der veräußerten Aktivitäten um 4,8 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro, bereinigt um den Verkauf um 3,2 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro. Nach dem Verkauf der Coatings-Sparte hat BASF auch seine Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Der Konzern erwartet nun ein operatives Ergebnis von 6,7 bis 7,1 Milliarden Euro, nachdem zuvor 7,3 bis 7,7 Milliarden Euro angepeilt worden waren. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag das EBIT noch bei 7,9 Milliarden Euro.
Finanzvorstand Dirk Elvermann kündigte zudem an, dass die Investitionsausgaben ab 2026 deutlich reduziert werden sollen. Der Fokus liege künftig stärker auf Effizienzsteigerungen, Kostendisziplin und einer strikteren Priorisierung von Projekten. Ziel sei es, die Kapitalrendite nachhaltig zu verbessern und die finanzielle Stabilität des Konzerns zu sichern.
Die langfristigen Aussichten für BASF bleiben relativ gut und die Bewertung im historischen und im Branchenvergleich weiterhin günstig. Dennoch spricht das anhaltend schwierige Marktumfeld zusammen mit dem schwachen Chartbild derzeit gegen einen Neueinstieg. Das angekündigte Aktienrückkaufprogramm könnte der Aktie kurzfristig etwas Auftrieb verschaffen, wird aber an der grundlegenden Lage des Konzerns wenig ändern. Die BASF-Aktie bleibt daher eine Halteposition. Der Stoppkurs kann unverändert bei 36,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
29.10.2025, 14:36